AUVA Kürzungen-Proteste personalseitig

Die  Belegschaft des Lorenz-Böhler-Krankenhauses, des größten Unfallspitals der AUVA in Wien, ist sichtlich aufgebracht bei der Betriebsversammlung vor dem Gebäude. 500 Millionen Euro soll ihr Arbeitgeber auf Wunsch von Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein einsparen; und seit sie meinte, die AUVA könne vielleicht sogar ganz geschlossen werden, geht hier die Angst um: „Natürlich habe ich Sorge um meinen Job“, sagt Eleonore Dobin-Gürtler, Oberärztin für Anästhesie, die seit 25 Jahre schon hier in Wien-Brigittenau arbeitet.

„40-Prozent-Kürzung“

Aber, sagt Peter Redl, Chef des Arbeiterbetriebsrats, das Ganze sei ja nicht nur für die gut 150 Mitarbeiter des Lorenz-Böhler-Spitals und die 6000 Beschäftigten der AUVA ein Problem.   Den Schaden hätten auch für die Patienten: „Wenn wir 500 Millionen einsparen, wäre das eine Kürzung des Budgets von 40 Prozent.“ Da der Verwaltungsaufwand der ganzen AUVA nur 90 Millionen betrage, seien „Standortschließungen die einzige Möglichkeit. Darum sind wir zu allem bereit – auch zu Streiks.“

Freilich, ob wirklich Standorte geschlossen werden müssen, ist fraglich, die regierung hat das auch offen gelassen. Aber: Selbst wenn die Spitäler in den Aufgabenbereich anderer Kassen transferiert würden und erhalten blieben, müsste die halbe Milliarde ja irgendwo eingespart werden – und das ergebe für die Patienten „nur  Verschlechterungen“, befürchtet Benno Zifko, Unfallchirurg.

„Billige Geschenke“

Was ihn und auch viele andere Ärzte besonders ärgert, ist der Grund für die Sparmaßnahme: Der Arbeitgeberbeitrag für die AUVA soll nämlich von 1,3 auf 0,8 Prozent gesenkt werden – das ergibt wiederum die 500 Millionen Einsparungen. „Das ist nur eine Umverteilung von oben nach unten, von Arm zu Reich“, sagt AUVA-Landesstellenleiter Rudolf Silvan: Profitieren würden davon nämlich nicht die Klein- und Mittelbetriebe, die die Entlastung brauchen – sondern nur Großbetriebe, bei denen die Senkung sich wirklich im Budget niederschlage. Wer das sei? „Firmen über 11.000 Mitarbeiter, die ihren Firmensitz oftmals nicht in Österreich haben. Davon gibt es genau 14 in Österreich – und für die gibt es billige Geschenke.“