Hintergrundmusik kann Leistung steigern

Musik soll in erster Linie unterhalten, sie kann aber auch Gefühle auslösen, motivieren und dabei helfen, sich zu fokussieren. Zu diesem Ergebnis kam ein Forschungsteam um den Neurowissenschaftler Daniel Bowling von der Universität Stanford (USA), indem es die Effekte von Musik auf die Konzentrationsfähigkeit und die Stimmung untersuchte.

Das Team wollte klären, ob leise Hintergrundmusik beim Arbeiten oder Lernen tatsächlich hilfreich sein kann. „Viele Menschen sagen, sie können sich besser konzentrieren, wenn neben der eigentlichen Aufgabe Musik läuft“, sagt Bowling im Gespräch mit science.ORF.at. „Wir wollten herausfinden, ob das wirklich stimmt und welche Art von Musik die beste Wirkung zeigt.“

Rhythmus, Groove und Schwung

Dazu konzipierte der Neurowissenschaftler mit weiteren Fachleuten und dem Unternehmen „Spiritune“ Musik, die später von professionellen Musikerinnen und Musikern aufgenommen wurde. Alle Lieder folgten bestimmten Kriterien: „Wir wissen aus der Literatur, dass einige musikalische Eigenschaften die Konzentrationsfähigkeit eher fördern als andere. Die Musik sollte einen Rhythmus und möglichst wenig Text haben, und sie braucht einen gewissen Groove und Schwung. Die Melodien und Harmonien sollten sich wiederholen und nicht zu abwechslungsreich sein“, so Bowling. „Man möchte, dass das Gehirn die Musik in den Hintergrund rücken kann.“

Hintergrundmusik im Test

Im Rahmen der Studie testete das Team die Wirkung verschiedener Musikarten an knapp 200 Probandinnen und Probanden. Sie mussten online mehrere zum Teil recht anspruchsvolle Konzentrationsübungen lösen und hörten nebenbei leise Hintergrundmusik.

Neben den Eigenkompositionen, die das Team als „Work Flow“-Musik bezeichnete, testeten die Forscherinnen und Forscher auch die Wirkung von bekannter Popmusik (z.B. „Levitating“ von Dua Lipa) und normalen Bürogeräuschen. Außerdem verglich das Team die Eigenkompositionen mit einer beliebten Wiedergabeliste auf einer bekannten Streamingplattform, die den Titel „DeepFocus“ trägt.

“Weder aufregend, noch langweilig“

„In der Forschung hinken wir dem, was die Menschen ohnehin schon lange machen, noch weit hinterher“, erklärt Bowling. Dass Musik bei langwierigen Aufgaben helfen kann, sei schon allein wegen der enormen Anzahl an Wiedergabelisten offensichtlich, die genau dafür zusammengestellt wurden. „Aus wissenschaftlicher Sicht wussten wir bisher aber noch recht wenig über die konkrete Wirkung der Musik – die Listen beruhen also kaum auf wissenschaftlich erwiesenen Tatsachen.“

Wiedergabelisten auf den bekannten Streamingplattformen haben laut dem Neurowissenschaftler etwa oft das Problem, dass sich das Tempo beim Liedwechsel nach nur zwei bis drei Minuten verändert. Andere Listen haben hingegen zu wenig Rhythmus und Harmonien. „Die Musik darf nicht so aufregend sein, dass sie die komplette Konzentration auf sich zieht – sie darf aber auch nicht so ermüdend sein, dass sie noch zusätzlich langweilt.“

Verbesserte Aufmerksamkeit und Motivation

Davon zeugen auch die Ergebnisse der Studie, die das Forschungsteam aktuell im Fachjournal „PLOS ONE“ präsentiert. Es stellte fest, dass Personen, die die eigens komponierte „Work Flow“-Musik hörten, in den Online-Tests schneller reagierten, ohne dabei an Genauigkeit zu verlieren. „Die Musik schien ihre Aufmerksamkeit und Motivation zu steigern und half ihnen, ihre Leistung zu optimieren“, erläutert Bowling.

Die Effekte waren zwar klein, aber statistisch signifikant. „Es ist nicht so, dass man die Musik anmacht und plötzlich die Produktivität verdreifacht, aber sie gibt auf jeden Fall einen kleinen Schub.“

Musik beeinflusst Stimmung

Im Rahmen der Untersuchung zeigte sich außerdem, dass Musik nicht nur die kognitive Leistung, sondern auch die Stimmung positiv beeinflussen kann. „Musik hat bekanntermaßen eine direkte Wirkung auf unsere Emotionen – sie kann uns aufheitern, motivieren und helfen, uns besser zu fühlen“, so Bowling.

Die Forscherinnen und Forscher ermittelten die Stimmung der Teilnehmer daher vor und nach dem Musikhören und beobachteten, dass sie sich durch das Hören der „Work Flow“-Musik besserte. Im Rahmen der Studie war das vor allem deshalb relevant, weil sich der Gemütszustand erwiesenermaßen auch auf die Produktivität der Menschen auswirken kann.

Unterstützung für mentales Wohlbefinden

Neben dem Effekt auf die Produktivität stand auch die Wirkung auf die psychische Gesundheit im Fokus des Forschungsteams. Bowling ist unter anderem überzeugt davon, dass Musik auch Menschen mit einer leichten bis mittleren Angststörung dabei helfen kann, ihre Emotionen zu regulieren.

Sanfte, rhythmische Klänge könnten auch dabei helfen, Stress abzubauen. Besonders in angespannten oder herausfordernden Situationen könnte die richtige Musik somit eine wertvolle Unterstützung bieten, um das mentale Wohlbefinden zu stärken.

Für das Team ebenfalls ermutigend: Die positiven Effekte wurden im Rahmen der Studie durch lediglich zehn Minuten Musikhören erreicht. Die Musik unter realen Bedingungen länger zu hören und sich an sie zu gewöhnen, könnte die Wirkung noch verstärken, vermutet der Neurowissenschaftler.

Persönliche Vorlieben entscheidend

Klar sei aber auch, dass Musik Geschmackssache ist. Was einer Person beim Arbeiten und Lernen hilft, könnte für eine andere schon zu ablenkend sein. „Es gibt auch Menschen, denen Musik gar nicht gefällt – sie würde beim Arbeiten wahrscheinlich jegliche Musik stören. Andere brauchen einen schnelleren Rhythmus, um sich zu motivieren und wieder andere wollen sich in besonders stressigen Situationen vielleicht beruhigen.“

Es sei daher wichtig, auf der Suche nach der passenden Hintergrundmusik immer auch auf die eigenen Vorlieben und die jeweilige Situation zu achten. Die vom Forschungsteam untersuchten Kriterien sollen die Suche nach der idealen Hintergrundmusik jedoch erleichtern, so der Neurowissenschaftler Daniel Bowling.

Vorsorgekampagne in Salzburg

Männer gehen in Salzburg nach wie vor kaum zu medizinischen Vorsorge-Untersuchungen. Nur zwölf Prozent nutzen die kostenlosen Untersuchungen bei den Hausärzten. Ärztekammer und Land Salzburg wollen das mit einer neuen Kampagne verbessern.

Durch Vorsorgeuntersuchungen können viele Gesundheitsrisiken frühzeitig erkannt werden und die Gesundheit bleibt im Idealfall länger erhalten. Allerdings sind Männer nach wie vor „Vorsorgemuffel“. Die Salzburger Ärztekammer und das Land Salzburg wollen mit der Kampagne „Helden:Check“ mehr Männer zur Vorsorgeuntersuchung bewegen.

Die praktische Ärztin Ute Schulz führt Vorsorgeuntersuchungen für Männer durch. Diese bestehen aus einer Blutabnahme und einer etwa einstündige Untersuchung. Die Akzeptanz der Vorsorgeuntersuchung ist überschaubar, nur knapp 12 Prozent der Männer lassen sich regelmäßig untersuchen, erklärte Schulz: „Wenn einmal ein Mann zur Vorsorgeuntersuchung kommt, dann frage ich immer, warum kommen Sie, gibt es einen Grund? Und dann ist meistens die Antwort, entweder die Frau hat mich geschickt oder es drückt der Schuhe schon so, es geht nicht mehr anders.“

Arztbesuch bevor die Symptome zu stark sind

Schulz ergänzte: „Ich finde es ganz wichtig, dass die Männer vorher kommen, bevor die Symptome so stark sind, dass es nicht mehr geht, weil wir durch diese Untersuchungen Krankheiten feststellen können, die die Männer noch gar nicht merken, die machen keine Symptome oder sehr subtile Symptome.“

 

Mit der Aktion „Helden:Check“ sollen jetzt mehr Männer zur Vorsorge gebracht werden, denn diese kann Leben retten, sagt Peter Kowatsch der Vorsorgereferent der Salzburger Ärztekammer: „Es ist nicht alles mit der Vorsorgeuntersuchung möglich, aber wichtige Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechsel-Erkrankungen, einige Krebserkrankungen wie Prostata-Krebs, wie Dickdarm-Krebs sind durch eine Vorsorgeuntersuchung sehr häufig rechtzeitig erkennbar.“

35.000 Euro für Kampagne

Von Seiten des Landes spricht sich auch Daniela Gutschi (ÖVP), die Gesundheitslandesrätin dafür aus: „Wir wissen, dass es bei Männern einfach eine Zurückhaltung gibt in dem Bereich und deshalb ist es wichtig, dass wir Männer motivieren, Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen, auf ihre Gesundheit zu achten, damit sie möglichst lange ein möglichst gesundes Leben auch führen können. Was einerseits ein positiver Effekt für die Personen selbst ist, aber natürlich auch das System entlastet, wenn die Menschen möglichst lange gesund bleiben.“

Ärztekammer und Land Salzburg investieren 35.000 Euro in die Kampagne. Die soll vor allem auch junge Männer im Internet ansprechen.

Weniger Großraumbüros beim Land Salzburg

Für die Bediensteten im neuen Landesdienstleistungszentrum beim Salzburger Hauptbahnhof werden nach Protesten doch etwas weniger Großraumbüros als ursprünglich geplant eingeführt. Statt einer 50:50- soll es eine 60:40-Aufteilung zwischen geschlossenen Büros und Großraumflächen geben.

Doch 88 Schreibtische für 100 Mitarbeiter

Außerdem müssen weniger Schreibtische geteilt werden, weil Reserveflächen bereits von Beginn an möbliert werden. Damit sollen auf 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter künftig 88 Schreibtische entfallen. Ursprünglich waren 80 Schreibtische pro 100 Personen vorgesehen. Auch bei der Clean-Desk-Regelung – also der Vorgabe, dass zu Dienstschluss der Schreibtisch immer leer sein muss –, soll es flexiblere, abteilungsweise Lösungen geben.

Die Personalvertretung – Bernd Gollackner, Josef Sailer, Peter Tischler, Brigitte Trinker, Isabella Egger, Thomas Elsenhuber und Andreas Hofer – war laut Landesaussendung mit dem Kompromiss zufrieden: „Mit der Einrechnung von Reserveflächen haben wir für jede Abteilung zehn Prozent zusätzliche Arbeitsplätze erhalten. Die flexiblere Handhabung der 60:40-Regelung bei geschlossenen bzw. offenen Büros ist ein weiterer Erfolg für die Kollegenschaft. Besonders wichtig war es uns, dass Clean-Desk Prinzip relativ flexibel gestalten zu können. Die Abteilungen haben nun die Möglichkeit individuell vorzugehen.“

Schlafstudie und Training für Schichtarbeiter

Guter Schlaf senkt das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte deutlich. Laut einer aktuellen Studie des Schweizer Kantonsspitals Lausanne haben Personen mit optimalem Schlaf ein um 63 Prozent geringeres Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen als Personen mit Schlafstörungen.

Schlafstörungen weit verbreitet

Ein Drittel der Österreicherinnen und Österreicher leidet Studien zufolge unter Schlafstörungen, bei Menschen mit unregelmäßigen Arbeitszeiten sind es schätzungsweise bis zu 40 Prozent. „Bisherige Therapieansätze sind vor allem für Schichtarbeitende nicht leicht umsetzbar“, sagt Psychologin Tanja Grünberger . Hauptgrund dafür sei vor allem die darin geforderte Einhaltung regelmäßiger Aufsteh- oder Schlafenszeiten. Deshalb hat sie im Rahmen ihrer Doktorarbeit ein maßgeschneidertes Training für Schichtarbeitende entwickelt. Nun soll überprüft werden, ob es für Schichtarbeitende tatsächlich besser geeignet ist als die bisherige Standard-Therapie.

Link zur Schlaf und Schicht-Studie

Als klinische Psychologin und Psychotherapeutin habe Grünberger etwa Erfahrungen in einer Rehabilitationsklinik sammeln können, in der viele Schichtarbeitende waren, die an Schlafproblemen litten. Hier sei ihr die Idee zur Entwicklung für dieses Training gekommen, da man mit den vorhandenen Behandlungsmöglichkeiten den Betroffenen kaum helfen könne, sagt Grünberger, die in Kuchl (Tennengau) mit einer Kollegin zusammen eine eigene Praxis hat.

Typische Branchen für Schichtarbeit

Rund 20 Prozent der Arbeitnehmenden aus unterschiedlichen Branchen in Österreich arbeiten in Schichten. Der Bedarf ergibt sich aus der Notwendigkeit, bestimmte Dienstleistungen und Produktionsprozesse ohne Unterbrechung aufrechtzuerhalten. Hier sind einige typische Berufe, in denen Schichtarbeit häufig vorkommt:

  • Gesundheitswesen: Ärzt:innen und Pflege in Krankenhäusern und Seniorenwohnhäusern
  • Sicherheitsdienst, Notdienst und Katastrophenschutz: Polizei, Feuerwehr, Rettung, Sicherheitspersonal
  • Produktion und Fertigung
  • Transport und Logistik
  • Gastgewerbe und Tourismus (Hotels, Gastronomie), Freizeit- und Unterhaltungsangebote)

Zurück zur Schlafstudie: Grünbergers kostenloses Training findet komplett online statt: Sowohl die Überprüfung der Teilnahmekriterien als auch das dreimalige Ausfüllen eines Fragebogens (vorher, nachher und nach sechs Monaten, Anm.) sowie die sieben Sitzungen. Die Termine werden gemeinsam mit der Gruppe flexibel festgelegt. Alternativ- und Fehltermine sind möglich, so dass niemand ausgerechnet durch Schichtarbeit von der Teilnahme an diesem Training abgehalten werden sollte. Die Gruppen bestehen jeweils aus zwölf Teilnehmenden. Nach Abschluss der Studie gibt es neben einem hoffentlich besseren Schlaf zusätzlich 50 Euro, sofern alle Fragebögen ausgefüllt worden sind.

Schlafstudie: Teilnahmebedingungen und Entlohnung

Die für das Schlaf-Training angewandten Techniken und Methoden seien gut erforscht und hätten sich in vielen Studien als wirksam erwiesen, versichert Grünberger, die auf die Einhaltung internationaler wissenschaftlicher Standards achtet. Alle Daten werden in pseudonymisierter Form (Code statt Name, Anm.) erhoben, so dass keine Rückschlüsse auf einzelne Personen oder deren Arbeitgeber möglich seien.

Aktuell gibt es laut Grünberger noch viele freie Plätze bei der „Schlaf und Schicht“-Studie – weiterführende Fragen werden entweder auf der Homepage oder per E-Mail beantwortet.

Teilnahmekriterien für Salzburger Schlafstudie

  • Alter: 18 – 65 Jahre
  • aktuell im Schichtdienst: gilt auch, wenn in nur zwei Schichten
  • (z.B. Früh- und Spätdienst) oder in Dauernachtschicht gearbeitet wird
  • Arbeitszeit: mindestens 30 Stunden pro Woche
  • ausreichende Deutschkenntnisse
  • Bestimmte Vorerkrankungen sind Ausschlussgrund: Schlaf-Apnoe-Syndrom, Restless-Legs-Syndrom, chronische Schmerzen; schwere Ausprägungen von akuter Abhängigkeitserkrankung, affektive und Angststörung, psychotische Störung, bipolare Störung, schizo-affektive Störung

Regelmäßiger und guter Schlaf ist dringend notwendig für uns. Denn Schlafprobleme können zu Unwohlsein, Konzentrationsstörungen, Nervosität, Energiemangel, Ängstlichkeit oder auch Aggressivität führen. Mit einem Schlafmangel gehen eine erhöhe Unfallgefahr im Haushalt, am Arbeitsplatz oder im Straßenverkehr einher.

Grundsätzlich deutlich stärker betroffen von Schlafstörungen – unabhängig von der Schichtarbeit – sind Studien zufolge Frauen. Und die Probleme werden mit zunehmendem Alter häufiger: Bei den Unter-30-Jährigen ist etwa jede dritte Frau betroffen, im Alter über 60 sind es mehr als zwei Drittel (72 Prozent). Bei den Männern unter 30 leidet ebenfalls fast jeder Dritte unter Schlafstörungen, der Wert steigt aber nicht so stark an: Bei den Über-60-Jährigen gaben 45 Prozent Schlafprobleme an.

SALK verstärkt Schutz der Mitarbeiter

Die Salzburger Landeskliniken (SALK) kündigen an, künftig noch mehr auf den Schutz der Belegschaft an ihren Arbeitsplätzen achten zu wollen. Seit Juni 2021 hat die Gewalt-Meldestelle im Spital 128 Fälle verzeichnet, bei denen Mitarbeiter bedroht, geschlagen oder sexuell belästigt wurden.

Auffallend ist dabei, dass es Abteilungen gibt, in denen Patienten besonders oft gewalttätig werden. In der Notaufnahme für Erwachsene am Uniklinikum ist seit September ein eigener Security-Mitarbeiter angestellt. Bald sollen auch Notfallknöpfe für das Personal kommen, mit denen automatisch die Polizei gerufen wird.

Im Krankenhaus hängen jetzt überall Hinweisschilder – sie sollen die Patienten darauf aufmerksam machen, dass jede Drohung und jeder Angriff angezeigt wird. Möbel sind festgeschraubt, damit sie nicht zur Waffe werden, gefährliches Büromaterial wie Scheren sind sicher verstaut.

„Bemühen uns um individuell bestmögliche Maßnahmen“

Wenn es trotzdem zu einem Vorfall kommt, können Betroffene das bei der Meldestelle – entweder anonym oder mit Klarnahmen – dokumentieren. Je nach Fall werde entsprechend reagiert, sagt Marianne Paki, Risikomanagerin bei den SALK.

„Wenn ein Mitarbeiter sich in diesem Zusammenhang an uns wendet, dann probieren wir, die für ihn oder sie persönlich bestmögliche Maßnahme zu treffen. Da können wir zum Beispiel Supervision anbieten oder etwa auch Einheiten in unserer klinischen Psychologie. Wir können aber auch einem Wunsch nach technischen Hilfsmitteln wie Sicherheitstüren oder einer Gegensprechanlage nachkommen. Es geht immer darum, die Situation für die MitarbeiterInnen zu verbessern.“

„Personal soll Dienst ohne Angst verrichten können“

Im Endeffekt gehe es darum, den Arbeitsplatz sicher zu machen, damit das Personal ohne Angst seinen Dienst verrichten kann, betont Paki.

Psychische Belastungen in Österreich – dramatischer Anstieg

Die psychische Belastung nimmt in Österreich dramatische Formen an. Ein Viertel fühlt sich laut einer landesweiten Gesundheitsstudie schlechter als noch vor einem Jahr. Ein Fünftel bezeichnet sich als psychisch krank. Hauptleidtragende sind Kinder und Jugendliche.

Die Studie wurde im Auftrag der Wiener Städtischen Versicherung unter 1.000 Personen im Alter von 16 bis 70 Jahren durchgeführt. Die Mehrheit der durch das Gallup Institut befragten Österreicher (62 Prozent) beurteilt das eigene aktuelle mentale Befinden zwar als (sehr) gut, allerdings nahm jede bzw. jeder Vierte eine Verschlechterung des mentalen Gesundheitszustands innerhalb der vergangenen zwölf Monate wahr.

Zurückzuführen ist das primär auf diverse Belastungssituationen im Alltag – etwa gesundheitliche Probleme, Existenzängste, private und berufliche Krisen –, die andauernde CoV-Pandemie und deren Rahmenbedingungen. Vielfach zeigen sich zudem bereits konkrete Beschwerdebilder und Symptome wie getrübte Stimmung, Stress, Antriebslosigkeit oder Gereiztheit.

Besonders betroffen sind Teenager ab 15 Jahren

Zu den Hauptleidtragenden gehören auch Kinder und Jugendliche. 43 Prozent der Befragten mit Kindern bis 18 Jahre im Haushalt führen an, dass diese aktuell psychisch (sehr) belastet sind. Besonders betroffen sind Teenager im Alter von 15 bis 18 Jahren. Ein Fünftel der Eltern berichtet zudem von einer Verschlechterung des psychischen Befindens bei ihren Kindern in den vergangenen zwölf Monaten, wobei Eltern mit formal geringerer Bildung (24 Prozent) tendenziell eher eine Verschlechterung sehen.

Erfahrungswerte mit psychischen Erkrankungen wie Depression, Angststörung oder Burn-out haben rund 40 Prozent der Österreicher: Ein knappes Fünftel litt in der Vergangenheit an einer psychischen Erkrankung, 20 Prozent bezeichnen sich aktuell als psychisch krank. Der Anteil an psychisch Stabilen ist bei Männern, in der Altersgruppe 56 bis 70 Jahre, bei Personen mit höherem Bildungsniveau sowie einkommensstärkeren Bevölkerungsgruppen stärker ausgeprägt.

Mehr Singles mit psychischen Erkrankungen

Singles sind hingegen stärker betroffen: 50 Prozent der Einpersonenhaushalte verfügen über persönliche Erfahrungen mit psychischer Erkrankung. „Spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie wissen wir, welche Gruppen in der Gesellschaft am meisten in Krisenzeiten leiden. Das sind zum einen Frauen, die verstärkt Mehrfachbelastungen ausgesetzt sind, und zum anderen Kinder und Jugendliche“, so Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung, anlässlich des bevorstehenden Welttages für mentale Gesundheit am 10. Oktober.

Ein Viertel jener, die eine Verschlechterung des mentalen Gesundheitszustands innerhalb des vergangenen Jahres gemerkt haben, nimmt laut eigenen Angaben professionelle Hilfe in Anspruch. Für ein weiteres Drittel ist das zumindest in der Zukunft vorstellbar. 40 Prozent lehnen professionelle Hilfe gänzlich ab, in der Altersgruppe bis 35 Jahre sind es sogar 47 Prozent.

Die meistgenannten Gründe für diese ablehnende Haltung sind die Annahme, auch ohne professionelle Unterstützung die eigenen Probleme einigermaßen bewältigen zu können, die hohen Kosten einer privaten Therapie bzw. die geringen Kassenzuschüsse. Nur eine Minderheit von 30 Prozent zeigt sich mit dem österreichischen Gesundheitssystem im Hinblick auf die Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen zufrieden.

Kündigungsfristen in Hotel und Gastro

Die Kündigungsfristen für Arbeiterinnen und Arbeiter werden ab dem 1. Oktober gesetzlich an die Fristen für Angestellte angepasst. In Hotellerie und Gastronomie bedeute das eine Verlängerung der Kündigungsfrist von bisher zwei auf mindestens sechs Wochen, hieß es in einer gemeinsamen Aussendung der Gewerkschaft vida und der Arbeiterkammer (AK) heute. Gestaffelt nach Dienstjahren könne die Frist bis zu fünf Monate betragen (ab 26 Dienstjahren).

Das gilt für den Fall, dass das Arbeitsverhältnis durch den Arbeitgeber beendet wird. Bei einer Kündigung durch den Arbeitnehmer beträgt die Frist nun vier statt wie bisher ebenfalls zwei Wochen. Stichtag für die Kündigung ist ab Oktober der Monatsletzte, bisher war eine Kündigung an jedem Tag möglich, erklärte die Gewerkschaft vida.

Die Angleichung der Kündigungsbestimmungen von Arbeitern und Angestellten wurde im Parlament bereits 2017 beschlossen und hätte am 1. Jänner 2021 in Kraft treten sollen. Aufgrund der CoV-Krise wurde der Termin jedoch zunächst um sechs Monate auf den 1. Juli und dann nochmals um weitere drei Monate auf den 1. Oktober verschoben.

10 Regeln zum Arbeitsschutz/Corona

Diese Regeln sollen Arbeitnehmer vor Infektion schützen (deutscher Standard ab 15.4.)

1. Bestehender Arbeitsschutz gilt weiter: Arbeitsschutzmaßnahmen, die bisher schon in den Unternehmen gelten, sollen weiter gelten – aber zusätzlich durch Infektionsschutzmaßnahmen ergängt werden. Das sei für alle Unternehmen in Deutschland verbindlich.

2. Betriebsärzte sollen Unternehmen beraten: Bei der Umsetzung dieser Maßnahmen sollen die Unternehmen Hilfe von Betriebsärzten und medizinischem Personal bekommen. So soll es zum Beispiel Unterweisungen für Beschäftigte geben, wie sie sich am Arbeitsplatz verhalten sollen – gegebenenfalls auch telefonisch. Besonders bedrohte Arbeitnehmer sollen eine Einzelberatung in Anspruch nehmen können.

3. Abstand muss eingehalten werden: Konkret wird unter anderem grundsätzlich vorgegeben, dass ein Abstand von mindestens 1,5 Metern zu anderen Menschen auch bei der Arbeit einzuhalten ist – und zwar in Gebäuden, im Freien und in Fahrzeugen.

Dafür müssten Absperrungen, Markierungen oder Zugangsregelungen umgesetzt werden. Wo dies nicht möglich ist, seien alternativ etwa Trennwände zu installieren – die sind schon jetzt in vielen Supermärkten in Form von Plexiglas-Trennern installiert.

4. Möglichst wenige Menschen auf einmal: Die Arbeitsabläufe in den Unternehmen sollen so organisiert werden, dass Beschäftigte möglichst wenig direkten Kontakt zueinander haben. Dies gelte etwa für Pausen, Schichtwechsel oder Anwesenheit im Büro.

5. Nicht krank zur Arbeit: Für Beschäftigte gilt der Grundsatz: „Niemals krank zur Arbeit“, betonte Bundearbeitsminister Hubertus Heil (SPD). Wer Symptome wie leichtes Fieber habe, solle den Arbeitsplatz verlassen oder zu Hause bleiben, bis der Verdacht ärztlich geklärt ist. Es handele sich um verbindliche Regeln, sagte Heil. Die Behörden würden die Einhaltung auch stichprobenartig kontrollieren. Man gehe aber davon aus, dass sich die Unternehmen an die Vorgaben halten.

6. Mundschutz: Ist das Einhalten des Sicherheitsabstandes nicht machbar, sollen die Arbeitgeber Nase-Mund-Bedeckungen für die Beschäftigten und auch für Kunden und Dienstleister zur Verfügung stellen.

7. Waschgelegenheiten müssen vorhanden sein: Die Arbeitgeber müssten zudem dafür sorgen, dass die Arbeitnehmer ihre Hände waschen und desinfizieren können.

8. Häufige Reinigung: Büros, Fahrzeuge und andere Flächen, die bei der Arbeit benutzt werden, sollen häufiger als sonst gereinigt werden.

9. Unternehmen kooperieren mit Gesundheitsbehörden

10. Grundsatz „Gesundheit geht vor“: Heil erklärte, die Gesundheit der Beschäftigten habe zu jeder Zeit Priorität, darauf sollten vor allem Führungskräfte achten.

Corona – Informationen für Betriebe bzgl. Arbeitnehmerschutz

CORONAVIRUS: Informationen für Arbeitgeber zum Arbeitnehmerschutz

Hier finden Sie Informationen für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zu Schutzmaßnahmen betreffend Coronavirus.


Nachtschichten und Depressivität – Studie

Nächtliches Arbeiten kann unsere Gesundheit vielfach beeinträchtigen. Experte Dr. Andreas Hagemann erklärt, wie sich Schichtarbeit auf das Depressions-Risiko auswirken kann.

In Deutschland arbeiten rund 14 Prozent der Erwerbstätigen gelegentlich nachts. Ganze 15 Prozent in Wechselschichten, die sich aus Früh- und Spätschicht oder Früh-, Spät- und Nachtschicht zusammensetzten. Dies geht aus einem Artikel des Ärtzeblattes hervor.

Studien belegen außerdem, dass Schichtarbeit das Risiko für eine Vielzahl von Erkrankungen erhöht. So können durch die enorme physische und psychische Belastung koronare Herzkrankheiten, Diabetes mellitus, das metabolische Syndrom oder auch Krebserkrankungen begünstigt werden. Bislang weniger erforscht ist hier der Aspekt der psychischen Erkrankungen. Experten gehen jedoch davon aus, dass häufige Nachtarbeit auch das Risiko für eine Depressionserkrankung erhöht. „Wissenschaftlich wurde dies bis heute zwar nicht eindeutig nachgewiesen, aber verschiedene Untersuchungen weisen darauf hin“, erklärt Dr. Andreas Hagemann, Ärztlicher Direktor der Röher Parkklinik in Eschweiler bei Aachen.

Warum nächtliches Arbeiten sich so negativ auf unsere Gesundheit auswirkt, liegt für den Mediziner auf der Hand. „Nachtschichten verschieben den biologischen Rhythmus.“ Der natürliche Tag-Nacht-Rhythmus ist bei Betroffenen gestört. „Dadurch werden sie in der Regel physisch und psychisch erheblich beansprucht – etwa wie bei Flügen durch verschiedene Zeitzonen“, erklärt der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. „Zudem ist es für Nachtarbeiter deutlich schwieriger bis unmöglich, sich ein soziales Netz außerhalb der Arbeit aufzubauen. Habe ich frei, müssen andere arbeiten – und anders herum.“

Problematisch ist auch, dass der Körper auf natürliche Weise dem Hell-Dunkel-Rhythmus eines 24-Stunden-Tages angepasst ist und Nachtarbeiter daher tagsüber weniger oder meist nur qualitativ unzureichend schlafen. Grund dafür ist die heruntergefahrene Melatonin-Produktion. „Morgens wird dieses für die Reglung unseres Schlaf-Wachzyklus zuständige körpereigene Hormon schlicht und einfach nicht in ausreichendem Maß ausgeschüttet“, berichtet Dr. Hagemann.

Quelle

Anerkennung im Betrieb – Interview Prof. Siegrist

siegrist1siegrist2siegrist3 SN 22.9.19

Gesunder Start ins Arbeitsleben

Lehre, erster Job, neu im Betrieb – zahlreiche junge Menschen starten im Herbst ins Arbeitsleben. Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen sind für sie besonders wichtig. Die aktuelle Ausgabe des Magazins Gesunde Arbeit befasst sich daher schwerpunktmäßig mit dem Schutz jugendlicher ArbeitnehmerInnen und Lehrlinge.

Junge Menschen müssen vor wirtschaftlicher Ausbeutung und vor Arbeiten geschützt werden, die ihrer Sicherheit, Gesundheit oder Entwicklung schaden. Der Gesetzgeber hat daher besondere Schutzvorschriften für jugendliche ArbeitnehmerInnen erlassen. Das Kinder- und Jugendlichen-Beschäftigungsgesetz enthält zum Beispiel Regelungen zu Mindestalter, Beschäftigungsverboten, Arbeits- und Ruhezeiten sowie Bestimmungen zum Arbeiten mit gefährlichen Arbeitsstoffen. Diese für ArbeitnehmerInnen zwischen 15 und 18 geltenden Vorschriften sind von den Betrieben verpflichtend einzuhalten. Ziel ist es, die Jugendlichen vor Arbeitsunfällen zu schützen und sie auf die Unfall- und Verletzungsgefahren aufmerksam zu machen.

Magazin

3.SVP-Forum in Salzburg

Bald ist es wieder so weit: Am 13. Juni 2019 findet in Salzburg das SVP-Forum statt. Eine gute Gelegenheit, seine Kenntnisse aufzufrischen und sich mit Kolleginnen und Kollegen zu vernetzen und auszutauschen. Deshalb: Gemeinsam für eine gesunde Arbeitswelt!

Sicherheitsvertrauenspersonen kennen die betriebliche Praxis und sind „direkt vor Ort“ Ansprechpartner und -partnerinnen für die Belegschaft. SVP tragen im Rahmen ihrer Informations-, Beratungs- und Mitspracheaufgaben maßgeblich dazu bei, dass sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer am Arbeitsplatz nicht nur sicher fühlen, sondern auch gesund bleiben. Dabei ist sowohl die fachliche als auch die soziale Kompetenz gefragt.

Der Einstieg erfolgt mit einem Impulsvortrag für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer: „Arbeitsschutz“ mit Wolfgang Hien, Arbeits- und Gesundheitswissenschafter, Medizinsoziologe, Biografieforscher und Lehrbeauftragter der Universität Bremen. Danach kann aus verschiedenen Workshops – je einer für den Vor- bzw. Nachmittag – gewählt werden.

INFO

Arbeitsunfall-Mahnmal/Arbeitnehmer-Denkmal

DenkmalDie Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) und die Arbeiterkammer Salzburg widmen allen bei der Arbeit verunglückten und an den Folgen von Berufskrankheiten verstorbenen Arbeitnehmern ein Denkmal. Am Freitag 26.4. wurde es enthüllt.

Das Denkmal soll zugleich ein Mahnmal für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz sein. Die Gestaltung des Denkmals übernahm Benjamin Zsak, Schüler der HTL Hallein. Der Stadt Salzburg ist es zu verdanken, dass das Denkmal in der Hans-Webersdorfer-Straße errichtet werden konnte. Hans Webersdorfer war der erste Präsident der Arbeiterkammer Salzburg und von 1932-1939 Landessekretär der Gewerkschaft Bau-Holz.

Arbeitsplatzevaluierung mit EVALOG

In Österreich arbeiten ca. 720.00 Menschen in Kleinstbetrieben bis zu 9 Beschäftigten.

Die AUVA hat aktuell ein neues Evaluierungstool für ebendiese Kleinstbetriebe herausgebracht – EVALOG.

Hintergrund

Um den gesetzlichen Anforderungen zur Umsetzung des ASchG zu entsprechen, besteht  insbesondere für Kleinstbetriebe (bzw. auch für Einzelarbeitsplätze in größeren Organisationen, die sich nicht anderen, übergeordneten Tätigkeitsgruppen zuordnen lassen) ein hoher Bedarf für …

  1. ein niedrigschwelliges und anwendungsfreundliches (aber wissenschaftlich fundiertes) Verfahrens zur Evaluierung psychischer Belastungen,
  2. welches im Rahmen eines vertrauensvollen Face-To-Face Dialogs
  3. unter Zuhilfenahme eines kompakten und praktisch handhabbaren Leitfadens (Wegweiser)
  4. von verantwortungsbewussten betrieblichen Verantwortungsträgern

zum Einsatz gebracht werden kann.

Quasi als reduzierter KFZA-Fragebogen gemäß Unternehmermodell. In Summe ist aber dennoch keine fachliche kss-Situation gegeben („keep it simple and stupid“), da schon rein das zugehörige Manual 89 Seiten umfasst und erheblicher Lektüre bedarf.

Nach genauer Hinsicht und ersten Praxistests dürfte wohl eine Art fundiertes Laieninstrument vorliegen, das in einen angemessenen arbeitspsychologischen Rahmen/Support eingebettet werden sollte.

Wir beraten Sie gerne!

Frust als Wirtschaftsrisiko

Europas Wirtschaft wächst, die Unternehmen investieren, Löhne und Gehälter steigen – und trotzdem nimmt die Unzufriedenheit vieler Menschen in den EU-Ländern zu. „Die Gelbwesten in Frankreich, die Brexit-Unterstützer in Großbritannien und die politische Lage in Italien sollten eine Lehre für uns sein. Das sind enorme politische Risiken, die wir Ökonomen in die Prognosen einbeziehen müssen“, sagt Julien Marcilly.

Er ist Chefökonom des internationalen Kreditversicherers Coface. Von seinen Einschätzungen der wirtschaftlichen Entwicklung hängt viel ab im Konzern, der Versicherungsprämien für Exporteure in die verschiedenen Länder berechnen muss. „Ökonomen lagen in der Vergangenheit oft falsch, weil sie nur auf volkswirtschaftliche Indikatoren schauten“, meint er. Was die Bevölkerung dachte oder fühlte, sei nicht ausschlaggebend gewesen.

Unterschiedliche Einschätzungen

Befragungen der Bürger hätten aber gezeigt, dass ihre Einschätzung von der Wirtschaft ihres Landes weit weg von den ökonomischen Indikatoren liege. So ist zum Beispiel Großbritannien, gemessen an der Wirtschaftsleistung, das fünftstärkste Land der Welt. Die Menschen aber seien der Meinung, es liege auf Platz zwölf. Oder Frankreich: Das Land rangiert auf Platz sieben bei der Wirtschaftsleistung, die Menschen sehen es auf Platz 20.

Noch viel ausgeprägter ist die Diskrepanz bei der Arbeitslosigkeit. Während die Ökonomen in der EU eine positive Entwicklung mit sinkender Arbeitslosigkeit sehen, glauben viele Menschen dies nicht. Neun Prozent betrage die Arbeitslosigkeit in Frankreich etwa. Befrage man die Bevölkerung dazu, kommt man auf eine Einschätzung von mehr als 20 Prozent Arbeitslosigkeit.   Weiterlesen „Frust als Wirtschaftsrisiko“

Montag ist Unfalltag

Montagmorgen, der wohl unbeliebteste Zeitpunkt in der Woche für viele Arbeitnehmer. Müdigkeit, die Gedanken noch beim Wochenende – das schlägt sich auch in der Unfallstatistik nieder. Der Montag ist laut der AUVA für Arbeitnehmer offenbar der gefährlichste Wochentag. 2017 verzeichnete die AUVA 12.264 Wegunfälle von Erwerbstätigen, also Unfälle, die am Weg von oder zur Arbeit geschehen. Auch Arbeitsunfälle passieren am Montag am meisten. 2017 verletzten sich Arbeitnehmer am Montag 18.440 Mal.

Bei den Wegunfällen sind Verkehrsunfälle besonders gefährlich. Sie stellen mit rund 61 Prozent den weitaus größten Anteil an Wegunfällen dar, heißt es in der Statistik.

Problematisch ist die „dunkle Jahreszeit“. „Im Herbst und Winter werden Wege von und zur Arbeit hauptsächlich in der Dämmerung und im Dunkeln zurückgelegt – zusätzlich behindern häufig Regen, Nebel oder Schnee die Sicht. Die Unfallgefahr ist somit insgesamt erhöht“, erklärte Verkehrsexperte Peter Schwaighofer. Vor allem Fußgänger und Radfahrer sollten am besten reflektierende Kleidung oder reflektierende Elemente an der Kleidung, Taschen etc. tragen. Das erhöht die Erkennbarkeit für Autofahrer etwa dramatisch, rät die AUVA in einer Aussendung.

Die Unfälle nehmen im Lauf der Woche ab. Am Freitag passieren bereits viel weniger Unfälle, am Wochenende sind die Zahlen – keine große Überraschung – auch gering.

Österreichweit gesehen war 2017 Montag der Tag an dem mit rund 21 Prozent die meisten Wegunfälle geschehen sind. Nach Bundesländern verteilt ereigneten sich die meisten Wegunfälle 2017 mit 26 Prozent in Wien, gefolgt von Oberösterreich mit 22 Prozent.

Die Zahlen sind in den letzten Jahren konstant geblieben. Auch in der Fünfjahresstatistik kristallisiert sich der Montag als der gefährlichste Tag der Woche heraus.

Restriktives Psychiatrie-Gesetz in Bayern geplant

Die Bayerische Landesregierung arbeitet an einem Gesetz, das die Versorgung psychisch kranker Menschen im Bundesland neu regeln soll. Im Bayerischen Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz (BayPsychKHG).

Oberstes Ziel ist dabei die Gefahrenabwehr. Vor allem soll das neue Gesetz regeln, was passiert, wenn psychisch Kranke als gefährlich für sich selbst oder andere eingeschätzt und dann, eventuell gegen ihren Willen, in einer Klinik untergebracht werden.   Weiterlesen „Restriktives Psychiatrie-Gesetz in Bayern geplant“

LH Haslauer gegen AUVA-Auflösung

Haslauer gegen Auflösung der AUVA

Reformen ja, aber keine Auflösung: Das fordert nun Landeshauptmann Wilfried Haslauer zur bundesweit schwelenden Debatte um die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA).

Haslauer hatte Freitag ein Arbeitsgespräch mit AUVA-Obmann Anton Ofner. Einsparungen in der Verwaltung seien notwendig und auch möglich, das Prinzip der Selbstverwaltung müsse aber beibehalten werden, betont Haslauer.

Lob für Salzburgs Unfallkrankenhaus

Als positive Besipiele für die Rolle der AUVA nennt der Landeshauptmann den international äußerst guten Ruf des Salzburger Unfallkrankenhauses und die schon lange geplante Kooperation zwischen den Landeskliniken und dem UKH. Dieses wird seit Jahrzehnten von der AUVA betrieben.

20. Workshop: Psychologie der Arbeitssicherheit und Gesundheit in Salzburg – Call for Papers

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir freuen uns Sie zu unserem Jubiläumsworkshop im nächsten Jahr einzuladen.

20. Workshop: Psychologie der Arbeitssicherheit und Gesundheit

Salzburg 10.09. – 12.09.2018
Zum Jubiläumsworkshop wird PASIG international! Vom 10.09. – 12.09.2018 findet der 20. Workshop „Psychologie der Arbeitssicherheit und Gesundheit“ in enger Kooperation mit der AUVA aus Österreich in Salzburg statt. Die DGUV und die SUVA haben ihre Kooperation ebenfalls zugesagt. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Erkenntnissen der österreichischen Forschungs- und Praxiskollegen und der VDSI hat ebenfalls sein Interesse deutlich gemacht und wird aktiv mitarbeiten. Die wissenschaftliche Leitung hat Prof. Dr. Rüdiger Trimpop und sein Team, die praktische Organisation des Workshops hat freundlicherweise die AUVA übernommen. Weiterlesen „20. Workshop: Psychologie der Arbeitssicherheit und Gesundheit in Salzburg – Call for Papers“

Seminar – Evaluierung psychischer Belastungen für Betriebsräte

9.11.2017: Die Evaluierung arbeitsbedingter psychischer Belastungen im Betrieb umsetzen

Workshop für Betriebsrätinnen und Betriebsräte

Wann:9. November 2017, 9.00-13.00 Uhr Wo:AK Salzburg: Seminarraum 501, Markus-Sittikus-Straße 10, 5020 Salzburg Wer:AK Salzburg

Betriebsrätinnen und -räte sind häufig die Treiber für die gesetzlich vorgeschriebene Evaluierung arbeitsbedingter psychischer Belastungen. Doch häufig werden sie von der Unternehmensleitung nicht ausreichend einbezogen und informiert. Wie dieses Vorhaben im Betrieb angegangen werden kann und welche Rechte der Betriebsrat hat, ist Thema dieses Workshops.

Aus dem Inhalt:

  • Das Gesetz zur Evaluierung psychischer Belastungen und Praxisbeispiele zum konkreten Vorgehen im Betrieb.
  • Psychische Belastung im betrieblichen Alltag – und ihre konkrete Messbarkeit.
  • Sichtweisen des Betriebsrats und ArbeitnehmerInnenschutzgesetz: Ansätze, um die Evaluierung psychischer Belastungen im Betrieb zu fördern.
  • Rechte des Betriebsrats bei der Evaluierung arbeitsbedingter psychischer Belastungen.
  • Leitfaden der Arbeitsinspektion zur Evaluierung arbeitsbedingter psychischer Belastungen.

Kurskostenbeitrag: EUR 15,-
Für Gewerkschaftsmitglieder ist die Teilnahme am Workshop kostenlos.

Anmeldung:
karin.sattlecker@ak-salzburg.at

Evaluierung arbeitsbedingter psychischer Belastungen bei Berufskraftfahrern

Aus aktuellem Anlass darf an dieser Stelle (nochmals) die AUVA-Broschüre zur Evaluierung arbeitsbedingter psychischer Belastungen bei KraftfahrerInnen vorgestellt werden.

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Mangelnde Sicherheit – Freisprüche im Lend-Prozess

Mit den Freisprüchen ist am letzten Freitagnachmittag in Salzburg der Strafprozess nach dem Tod zweier Arbeiter in Lend zu Ende gegangen. Der hauptangeklagte Staplerverfahrer und sieben weitere Unternehmensvertreter wurden freigesprochen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Weiterlesen „Mangelnde Sicherheit – Freisprüche im Lend-Prozess“