Psychotherapie-Ambulanz in Salzburg

Die Universität Salzburg hat in der Getreidegasse eine neue Ambulanz für Psychotherapie eröffnet. Insgesamt zwölf PsychotherapeutInnen werden dort mit ganz unterschiedlichen Methoden arbeiten. Ziel ist es, die verschiedenen Richtungen der Psychotherapie auf ihre Wirksamkeit hin zu untersuchen.

Patientinnen und Patienten müssen deshalb vor und nach einer Therapiesitzung einen Fragebogen ausfüllen. Wer die neue Universitätsambulanz für Psychotherapie in Anspruch nimmt, muss somit etwa 15 Minuten seiner Zeit in den Dienst der Wissenschaft stellen.

PatientInnen sollen passenden Therapie-Ansatz finden

Doch nicht nur die Psychotherapieforschung soll von dieser neuen Einrichtung in der Getreidegasse profitieren. PatientInnen und Patienten sollen in der Universitätsambulanz etwa auch schneller den für sie passenden Therapie-Ansatz finden.

Arbeitswelt und KI – eine Studie

Die Studie „Künstliche Intelligenz – ein sozialpartnerschaftliches Forschungsprojekt untersucht die neue Arbeitswelt“ leistet einen wichtigen Beitrag zu der gesellschaftlich notwendigen Debatte zum Einsatz von KI in der Arbeitswelt. „Als Gewerkschaft wollen wir mit den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern den Einsatz Künstlicher Intelligenz so gestalten, dass es auch in Zukunft Gute Arbeit für alle gibt. Nur wenn die Technik den Menschen nicht steuert, sondern ihn in seiner Arbeit unterstützt, kann KI zu einem Erfolgsmodell für Beschäftigte und Unternehmen werden“, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christoph Schmitz. „Dazu müssen wir die Effekte des KI-Einsatzes verstehen, und dafür leisten gerade die Feldstudien des gemeinsamen Forschungsprojektes einen wichtigen Beitrag.„KI-Anwendungen müssen der Verbesserung von Arbeits- und Lebensqualität dienen.“

Christoph Schmitz, ver.di-BundesvorstandsmitgliedDer Einsatz Künstlicher Intelligenz löse derzeit bei vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern Sorgen und Ängste aus, so Schmitz weiter. „Selbststeuernde Prozesse führen zu einer neuen Arbeitsteilung zwischen Mensch und Maschine, ohne dass diese bisher ausreichend erforscht ist.“ Drängende Fragen der Kontrolle, der Ent- oder Belastung, der Qualifizierung und der Beschäftigungssicherung müssten geklärt werden. „Die Einführung von KI kann die Arbeitsqualität verbessern, wenn die Kriterien von Guter Arbeit schon vor der Implementierung berücksichtigt werden.“

Bereits im März dieses Jahres hatte ver.di „Ethische Leitlinien für die Entwicklung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz“ veröffentlicht. Schmitz: „Künstliche Intelligenz ist Werkzeug, Mittel zum Zweck. KI-Anwendungen müssen der Verbesserung von Arbeits- und Lebensqualität dienen.“ KI-Systeme seien so zu gestalten, dass die Handlungs- und Gestaltungsspielräume der Erwerbstätigen erweitert werden. „Tätigkeiten sind durch gezielte Qualifizierung aufzuwerten. Dies kann durch Tarifverträge flankiert und durch neue Stellenzuschnitte unterstützt werden.“

Die am 9. Dezember 2020 veröffentlichte Studie „Künstliche Intelligenz – ein sozialpartnerschaftliches Forschungsprojekt untersucht die neue Arbeitswelt“ zeigt Erfahrungen mit dem Einsatz von KI in der Arbeitswelt an zwei Fallbeispielen: Bei Siemens in der Personalverwaltung wurde der Chatbot CARL erprobt, ein Assistenzsystem, das wie ein menschlicher Second Level Support im Hintergrund unterstützt. Bei der Telekom wurde die Robotic Desktop Application PIA erforscht, ein persönlicher interaktiver Assistent, der im Hintergrund vorhandene Daten mit neuen Daten verknüpft. Das Prinzip dahinter ist, dass KI große Datenmengen schneller analysieren und durchforsten kann.

Schlafstudie und Training für Schichtarbeiter

Guter Schlaf senkt das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte deutlich. Laut einer aktuellen Studie des Schweizer Kantonsspitals Lausanne haben Personen mit optimalem Schlaf ein um 63 Prozent geringeres Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen als Personen mit Schlafstörungen.

Schlafstörungen weit verbreitet

Ein Drittel der Österreicherinnen und Österreicher leidet Studien zufolge unter Schlafstörungen, bei Menschen mit unregelmäßigen Arbeitszeiten sind es schätzungsweise bis zu 40 Prozent. „Bisherige Therapieansätze sind vor allem für Schichtarbeitende nicht leicht umsetzbar“, sagt Psychologin Tanja Grünberger . Hauptgrund dafür sei vor allem die darin geforderte Einhaltung regelmäßiger Aufsteh- oder Schlafenszeiten. Deshalb hat sie im Rahmen ihrer Doktorarbeit ein maßgeschneidertes Training für Schichtarbeitende entwickelt. Nun soll überprüft werden, ob es für Schichtarbeitende tatsächlich besser geeignet ist als die bisherige Standard-Therapie.

Link zur Schlaf und Schicht-Studie

Als klinische Psychologin und Psychotherapeutin habe Grünberger etwa Erfahrungen in einer Rehabilitationsklinik sammeln können, in der viele Schichtarbeitende waren, die an Schlafproblemen litten. Hier sei ihr die Idee zur Entwicklung für dieses Training gekommen, da man mit den vorhandenen Behandlungsmöglichkeiten den Betroffenen kaum helfen könne, sagt Grünberger, die in Kuchl (Tennengau) mit einer Kollegin zusammen eine eigene Praxis hat.

Typische Branchen für Schichtarbeit

Rund 20 Prozent der Arbeitnehmenden aus unterschiedlichen Branchen in Österreich arbeiten in Schichten. Der Bedarf ergibt sich aus der Notwendigkeit, bestimmte Dienstleistungen und Produktionsprozesse ohne Unterbrechung aufrechtzuerhalten. Hier sind einige typische Berufe, in denen Schichtarbeit häufig vorkommt:

  • Gesundheitswesen: Ärzt:innen und Pflege in Krankenhäusern und Seniorenwohnhäusern
  • Sicherheitsdienst, Notdienst und Katastrophenschutz: Polizei, Feuerwehr, Rettung, Sicherheitspersonal
  • Produktion und Fertigung
  • Transport und Logistik
  • Gastgewerbe und Tourismus (Hotels, Gastronomie), Freizeit- und Unterhaltungsangebote)

Zurück zur Schlafstudie: Grünbergers kostenloses Training findet komplett online statt: Sowohl die Überprüfung der Teilnahmekriterien als auch das dreimalige Ausfüllen eines Fragebogens (vorher, nachher und nach sechs Monaten, Anm.) sowie die sieben Sitzungen. Die Termine werden gemeinsam mit der Gruppe flexibel festgelegt. Alternativ- und Fehltermine sind möglich, so dass niemand ausgerechnet durch Schichtarbeit von der Teilnahme an diesem Training abgehalten werden sollte. Die Gruppen bestehen jeweils aus zwölf Teilnehmenden. Nach Abschluss der Studie gibt es neben einem hoffentlich besseren Schlaf zusätzlich 50 Euro, sofern alle Fragebögen ausgefüllt worden sind.

Schlafstudie: Teilnahmebedingungen und Entlohnung

Die für das Schlaf-Training angewandten Techniken und Methoden seien gut erforscht und hätten sich in vielen Studien als wirksam erwiesen, versichert Grünberger, die auf die Einhaltung internationaler wissenschaftlicher Standards achtet. Alle Daten werden in pseudonymisierter Form (Code statt Name, Anm.) erhoben, so dass keine Rückschlüsse auf einzelne Personen oder deren Arbeitgeber möglich seien.

Aktuell gibt es laut Grünberger noch viele freie Plätze bei der „Schlaf und Schicht“-Studie – weiterführende Fragen werden entweder auf der Homepage oder per E-Mail beantwortet.

Teilnahmekriterien für Salzburger Schlafstudie

  • Alter: 18 – 65 Jahre
  • aktuell im Schichtdienst: gilt auch, wenn in nur zwei Schichten
  • (z.B. Früh- und Spätdienst) oder in Dauernachtschicht gearbeitet wird
  • Arbeitszeit: mindestens 30 Stunden pro Woche
  • ausreichende Deutschkenntnisse
  • Bestimmte Vorerkrankungen sind Ausschlussgrund: Schlaf-Apnoe-Syndrom, Restless-Legs-Syndrom, chronische Schmerzen; schwere Ausprägungen von akuter Abhängigkeitserkrankung, affektive und Angststörung, psychotische Störung, bipolare Störung, schizo-affektive Störung

Regelmäßiger und guter Schlaf ist dringend notwendig für uns. Denn Schlafprobleme können zu Unwohlsein, Konzentrationsstörungen, Nervosität, Energiemangel, Ängstlichkeit oder auch Aggressivität führen. Mit einem Schlafmangel gehen eine erhöhe Unfallgefahr im Haushalt, am Arbeitsplatz oder im Straßenverkehr einher.

Grundsätzlich deutlich stärker betroffen von Schlafstörungen – unabhängig von der Schichtarbeit – sind Studien zufolge Frauen. Und die Probleme werden mit zunehmendem Alter häufiger: Bei den Unter-30-Jährigen ist etwa jede dritte Frau betroffen, im Alter über 60 sind es mehr als zwei Drittel (72 Prozent). Bei den Männern unter 30 leidet ebenfalls fast jeder Dritte unter Schlafstörungen, der Wert steigt aber nicht so stark an: Bei den Über-60-Jährigen gaben 45 Prozent Schlafprobleme an.

Studien zur Gastro-Arbeit (OTS)

Arbeiten in der Gastronomie ist oft ungustiös. Das zeigt eine Studie des FORBA-Instituts. Diese wurde heute von der AK Wien und der Gewerkschaft VIDA präsentiert. Auch der Arbeitsklima Index der Arbeiterkammer Oberösterreich kann das belegen. Die Beschäftigten in der Gastronomie sind gestresst und unzufrieden. „“Da überrascht es nicht, dass viele ihren Job in der Gastronomie aufgeben und sich beruflich verändern wollen. Es braucht dringend bessere Arbeitsbedingungen und bessere Entlohnung““, sagt AK-Präsident Andreas Stangl.

Eine aktuelle Studie der Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt (FORBA) zeigt, dass einem die Arbeitsbedingungen in der Gastronomie vielfach den Appetit verderben. Das vermelden die AK Wien und die Gewerkschaft VIDA heute in einer Pressekonferenz. Dieser Befund lässt sich auch mit Daten aus dem Österreichischen Arbeitsklima Index der Arbeiterkammer Oberösterreich bekräftigen. Denn laut Index leidet mehr als ein Drittel der Gastronomiebeschäftigten unter ständigem Arbeitsdruck – mehr als in allen anderen Branchen. Überlange Arbeitszeiten, Dienste am Abend und an den Wochenenden und ständige Überstunden stehen auf der Tagesordnung. Oftmals in Verbindung mit schlechter Entlohnung und Missachtung von Ruhezeiten. All das führt zu hoher Unzufriedenheit und kurzer Verweildauer im Job bzw. in der Branche.

Dazu kommt: Knapp mehr als die Hälfte der Beschäftigten im Gastro-Bereich kann sich nicht oder nur schwer vorstellen, im jetzigen Job bis zur Pension durchzuhalten. Im Vergleich dazu sagen das 37 Prozent aller anderen Beschäftigten. 22 Prozent der Gastro-Mitarbeiter:innen wollen daher ihr Dienstverhältnis wechseln. Im Gegensatz zu 12 Prozent in allen anderen Branchen. „“Das sind Alarmsignale, die man ernst nehmen muss. Da darf es einen nicht wundern, wenn viele nicht mehr in der Gastronomie arbeiten wollen““, kritisiert AK-Präsident Andreas Stangl.

Man muss den Beschäftigten etwas bieten

Aufholbedarf gibt es in der Branche außerdem bei Weiterbildung und Entwicklungsmöglichkeiten. Hier liegt die Unzufriedenheit überdurchschnittlich bei 13 bzw. 14 Prozent. Etwa doppelt so hoch wie bei allen anderen Beschäftigten.

„“Wenn man motivierte Beschäftigte im Betrieb will, muss man ihnen auch etwas bieten. Nur mit fairer Entlohnung und guten Arbeitsbedingungen und einem Umfeld, in dem man sich wohl fühlt und weiterentwickeln kann, bleiben die Menschen auch gerne““, sagt der AK-Präsident.

Konkret fordert die AK Oberösterreich daher:

Bessere Entlohnung und bessere, gesunde und faire Arbeitsbedingungen in der Gastronomie und Hotellerie.
Entwicklungsmöglichkeiten und längerfristige Perspektiven für die Beschäftigten.
Rücknahme und Neugestaltung der 2018 erfolgten Gesetzesänderungen im Arbeitszeitgesetz und Arbeitsruhegesetz – insbesondere die vereinfachte Möglichkeit, im Gast-, Schank- und Beherbergungsgewerbe die tägliche Ruhezeit von elf auf acht Stunden zu verkürzen.
Keine Vermittlung des AMS in Betriebe mit systematischen Arbeitsrechtsverletzungen oder Anzeigen beim Arbeitsinspektorat.

Airport fördert gehörlose Mitarbeiter

Auf dem Salzburg Airport läuft schon länger ein Projekt, bei dem Gehörlosen gute berufliche Chancen geboten werden. Kommunikation ist dabei entscheidend – mit gehörlosen Arbeitskräften, immer wieder aber auch mit Passagieren. Es geht um bessere Integration und Inklusion in die Alltags-, Berufs- und Reisewelten.

Etwa 450.000 Menschen in Österreich haben eine Hörbehinderung, knapp 10.000 davon sind gehörlos. Etwa 700 Gehörlose leben in Salzburg. Auf dem Salzburger Flughafen arbeiten drei Frauen und ein Mann aus dieser Community in einem Reinigungsteam. Eigentlich sind sie Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine.

Die Arbeit geht ihnen leicht von der Hand. Seit dem Sommer ist die Familie in Salzburg und fühlt sich bereits gut integriert. Anna betont, dass Hörende und Gehörlose gut zusammen arbeiten können: „Die Gebärdensprache wird hier auch verstanden, das klappt alles. Hörende zeigen mir Arbeiten vor, ich sehe es mir an, und so ist dann eigentlich alles klar.“

„Integration sehr wichtig“

Für die fachliche Hilfe ist Claudia Amerijan zuständig. Sie arbeitet seit 22 Jahren auf dem Flughafen und ist stellvertretende Leiterin der Reinigung. Sie beherrscht die Gebärdensprache und leistet wichtige Unterstützung in der Kommunikation: „Die Integration der Gehörlosen ist wichtig, und man muss ihnen auch die Arbeit anschaffen können.“

Amerijan ist eine von mehreren Arbeitskräften auf dem Airport, die die Gebärdensprache extra gelernt haben: „Die Basiskurse haben bei uns mehrere Leute. Nun haben wir wieder zwei Vorarbeiter im Kurs, und es melden sich im Frühling noch weitere Freiwillige.“

Gehörloser Spezialist in Airport-Werkstatt

Der gebürtige Rumäne Marius Marian ist ebenfalls gehörlos. Der gelernte Bildhauer, Tischler und Vater zweier hörender Kinder arbeitet in der Flughafen-Werkstatt, wo er auch viele Schlosser- und Hausmeisterarbeiten für den riesigen Betrieb übernimmt: „Ich habe eine vierjährige Lehre in Rumänien als Kunst- und Holzbauer absolviert. Nach meinem Diplom habe ich in dem Beruf gearbeitet. Dann habe ich meine Frau gefunden und bin zu ihr nach Salzburg gekommen. Hier war ich dann auf Arbeitssuche. Ich habe Deutschkurse besucht und bei einer anderen Firma Arbeit gefunden. Dort hat es aber nicht so gut gepasst. So bin ich zum Flughafen gekommen. Jetzt bin ich Schlosserhilfsarbeiter und habe viel dazu gelernt.“

Managerin sieht Nutzen für alle

Marian sei jeden Tag mit Begeisterung beim Arbeiten, sagt Airport-Geschäftsführerin Bettina Ganghofer: „Wir unterstützen das und treiben es weiter. Wenn man sich verstehen will, dann kann man sich verstehen. Man muss nur aufeinander zugehen, und es muss ein ernsthaftes Interesse da sein. Alles andere ergibt sich dann mit der Zeit.“

Das Teamwork auf dem Salzburger Flughafen ist laut Fachleuten ein Vorzeigeprojekt, wie gut es laufen kann – auch für Gehörlose in einem modernen Verkehrsunternehmen und regionalen Leitbetrieb.

Tourismusarbeit wird familienfreundlicher

Auch im Tourismus sind Fachkräfte dringend gesucht. Um die Arbeit in der Branche attraktiver zu machen, fördert das Staatssekretariat für Tourismus nun „innovative Konzepte zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ mit bis zu 200.000 Euro pro Projekt.

Kinderbetreuung sei „ein besonders herausforderndes und dringliches Handlungsfeld“, sagte Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (ÖVP) heute. Zwei Drittel der Teilzeitbeschäftigten in der Branche sind weiblich.

Arbeiten in Beherbergung und Gastronomie ist durch einen hohen Frauenanteil und unregelmäßige Arbeitszeiten gekennzeichnet. Vor allem abseits der Ballungszentren gebe es in Österreich im europäischen Vergleich „nur wenig Kinderbetreuungsangebote“, hielt das Tourismusstaatssekretariat fest. Die Verantwortung bleibe oft bei der Familie.

Die neue Förderung soll „Tourismusregionen und Unternehmen motivieren, innovative Konzepte zur Kinderbetreuung zu erarbeiten, und damit die Rahmenbedingungen für Mütter und Väter verbessern, eine Stelle im Tourismus anzunehmen“, sagte Kraus-Winkler. „So unterstützen wir künftig Erwerbstätige, die aufgrund fehlender Kinderbetreuungsoptionen aktuell nur einer Teilzeitbeschäftigung nachkommen können.“

Psychische Belastungen in Österreich – dramatischer Anstieg

Die psychische Belastung nimmt in Österreich dramatische Formen an. Ein Viertel fühlt sich laut einer landesweiten Gesundheitsstudie schlechter als noch vor einem Jahr. Ein Fünftel bezeichnet sich als psychisch krank. Hauptleidtragende sind Kinder und Jugendliche.

Die Studie wurde im Auftrag der Wiener Städtischen Versicherung unter 1.000 Personen im Alter von 16 bis 70 Jahren durchgeführt. Die Mehrheit der durch das Gallup Institut befragten Österreicher (62 Prozent) beurteilt das eigene aktuelle mentale Befinden zwar als (sehr) gut, allerdings nahm jede bzw. jeder Vierte eine Verschlechterung des mentalen Gesundheitszustands innerhalb der vergangenen zwölf Monate wahr.

Zurückzuführen ist das primär auf diverse Belastungssituationen im Alltag – etwa gesundheitliche Probleme, Existenzängste, private und berufliche Krisen –, die andauernde CoV-Pandemie und deren Rahmenbedingungen. Vielfach zeigen sich zudem bereits konkrete Beschwerdebilder und Symptome wie getrübte Stimmung, Stress, Antriebslosigkeit oder Gereiztheit.

Besonders betroffen sind Teenager ab 15 Jahren

Zu den Hauptleidtragenden gehören auch Kinder und Jugendliche. 43 Prozent der Befragten mit Kindern bis 18 Jahre im Haushalt führen an, dass diese aktuell psychisch (sehr) belastet sind. Besonders betroffen sind Teenager im Alter von 15 bis 18 Jahren. Ein Fünftel der Eltern berichtet zudem von einer Verschlechterung des psychischen Befindens bei ihren Kindern in den vergangenen zwölf Monaten, wobei Eltern mit formal geringerer Bildung (24 Prozent) tendenziell eher eine Verschlechterung sehen.

Erfahrungswerte mit psychischen Erkrankungen wie Depression, Angststörung oder Burn-out haben rund 40 Prozent der Österreicher: Ein knappes Fünftel litt in der Vergangenheit an einer psychischen Erkrankung, 20 Prozent bezeichnen sich aktuell als psychisch krank. Der Anteil an psychisch Stabilen ist bei Männern, in der Altersgruppe 56 bis 70 Jahre, bei Personen mit höherem Bildungsniveau sowie einkommensstärkeren Bevölkerungsgruppen stärker ausgeprägt.

Mehr Singles mit psychischen Erkrankungen

Singles sind hingegen stärker betroffen: 50 Prozent der Einpersonenhaushalte verfügen über persönliche Erfahrungen mit psychischer Erkrankung. „Spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie wissen wir, welche Gruppen in der Gesellschaft am meisten in Krisenzeiten leiden. Das sind zum einen Frauen, die verstärkt Mehrfachbelastungen ausgesetzt sind, und zum anderen Kinder und Jugendliche“, so Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung, anlässlich des bevorstehenden Welttages für mentale Gesundheit am 10. Oktober.

Ein Viertel jener, die eine Verschlechterung des mentalen Gesundheitszustands innerhalb des vergangenen Jahres gemerkt haben, nimmt laut eigenen Angaben professionelle Hilfe in Anspruch. Für ein weiteres Drittel ist das zumindest in der Zukunft vorstellbar. 40 Prozent lehnen professionelle Hilfe gänzlich ab, in der Altersgruppe bis 35 Jahre sind es sogar 47 Prozent.

Die meistgenannten Gründe für diese ablehnende Haltung sind die Annahme, auch ohne professionelle Unterstützung die eigenen Probleme einigermaßen bewältigen zu können, die hohen Kosten einer privaten Therapie bzw. die geringen Kassenzuschüsse. Nur eine Minderheit von 30 Prozent zeigt sich mit dem österreichischen Gesundheitssystem im Hinblick auf die Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen zufrieden.

In memorian Christian G.Allesch 1951 – 2022

Die Salzburger PsychologInnenszene trauert um Ao.Prof.Dr. Christian Allesch. Er verstarb am 4.4.2022 in Salzburg.

Gedenkfeier

Biografisches

C.A.

Studium der Psychologie an der Universität Salzburg, 1973 Promotion zum Dr. phil. promoviert und 1985 Habilitation für das Fach Psychologie unter besonderer Berücksichtigung der psychologischen Ästhetik an der Naturwissenschaftlichen Fakultät. 1992 war er Gastprofessor für Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik und 1994/95 für die Geschichte der Psychologie an der Universität Innsbruck. Bis 2016 war er als außerordentlicher Universitätsprofessor am Fachbereich Psychologie der Universität Salzburg tätig, mitunter auch als Vorsitzender der Curricularkommission für Psychologie, und war seither im Ruhestand.
Seine Lehr- und Forschungsschwerpunkte waren Kulturpsychologie, Psychologische Ästhetik und Geschichte der Psychologie. Er übte verschiedene Tätigkeiten in der politischen Erwachsenenbildung aus und war u.a. Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Kulturpsychologie und von 2014 bis 2016 Sprecher
der Fachgruppe Geschichte der Psychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie.

Publikationen

Trauerportal

Pandemie,Kommunikation,Overflow

Das Leben in der Dauerkommunikation

So im Bilde von Vorgängen wie in Zeiten dieser Pandemie waren viele noch nie. Jede und jeder ist dauernd online, das Office reicht bei vielen bis tief ins Eigenheim. Nichts mehr versäumen, immer präsent sein, lautet die Devise. Die Face-to-Face-Kommunikation funktioniert auf jedem vernetzten Device ohnedies. Doch genügt es, sich zu sehen und reden zu können? Einen Verlust an Verbindlichkeit beklagen die einen in unserer ständigen Überkommunikation. Auf der anderen Seite werde, so eine Expertin, neuen Gruppen – gerade auch Randgruppen – die Teilnahme an wichtigen Prozessen ermöglicht.

„Shannon, schau runter“, könnte der verstorbene Medientheoretiker Friedrich Kittler dieser Tage feixen, würde er uns alle in unserer telemedialen Arbeitswelt sehen. Jede und jeder aus der Bürowelt scheint dauernd verbunden mit Teamsitzungen oder Einzelcalls, wie es so schön heißt, die freilich nicht nur einen Call, sondern ein persönliches Gespräch fingieren, tatsächlich aber immer durch verschiedene Interfaces durchgehen. Claude Shannons Grundannahme vom Zustandekommen von Kommunikation zwischen Sender und Empfänger scheint ja gegeben, die Verschlüsselung und Entschlüsselung funktioniert, wir sitzen uns bildlich gegenüber. Freilich getrennt durch viele Faktoren, die ein persönliches Gespräch erst richtig verlässlich machen.

„In gewisser Weise ist das wie der Endpunkt von dem, was in den 80er Jahren begonnen wurde“, sagt die Schriftstellerin Marlene Streeruwitz in einem Gespräch mit ORF.at, das demnächst im gesamten Umfang veröffentlicht wird, zur Lebens- und Arbeitswelt in der Pandemie. Streeruwitz hielt all ihre Erfahrungen der Pandemie in einem Roman fest („So ist die Welt geworden“, Bahoe Books) und schreibt gerade an einem neuen Buch, das im Mai fertig sein soll. „Im Grunde genommen ist es fast logisch, dass die neoliberale Zurichtung darin endet, dass wir nur mehr zweidimensional miteinander umgehen und die Öffentlichkeit selber liefern“, so Streeruwitz: „Damit haben wir auch die Privatisierung endgültig abgeschlossen, indem wir in unseren Zimmern sitzen und gleichzeitig öffentlicher Raum sind.“

„Schwierige zweidimensionale Kommunikation“

Diese Zweidimensionalität der Kommunikation via Interface-Welt beklagt auch der Kulturwissenschaftler Johannes Domsich und nennt dafür einen klaren Grund: „Wir können uns gegenseitig nicht lesen – und fangen immer wieder von vorne an.“ Das Verstehen, so Domsich, der in seinen Arbeiten ja Kunst- und Kulturwissenschaften verbindet, würde durch die Distanz untergraben. Man laufe beim Kommunizieren sprichwörtlich ins Leere.

„Viele Verbindlichkeiten in der Art der Darstellung sind reglementiert, simpler Kanon“, so Domsich, der daran erinnert, dass wir gerade durch die virtuelle Kommunikation noch stereotyper und damit ununterscheidbarer werden. Jeder, der zwei Jahre Telebüro hinter sich hat, kennt mittlerweile alle Formen von Bücherregalen, Küchen im Hintergrund oder besseren oder schlechteren Bildern, die man im Hintergrund dieser Calls sieht. Menschen wären gerne individuell, gestalteten sich aber stereotyp, so Domsich: „Damit wirken wir nicht verbindlich, weil wir austauschbar geworden sind.“

„Menschen brauchen mehrere Niveaus“

„Menschen brauchen in der Kommunikation mehrere Niveaus. Das funktioniert im Analogen sehr gut. Man sieht etwa sehr rasch die soziale Struktur. Wenn man sich über Onlinemedien begegnet, geht das verloren“, so Domsich, der auch die Aufhebung vom Nähe-Distanz-Verhältnis in der digitalen Kommunikation als Herausforderung wertet. „Was die Leute verstört, ist, dass die körperliche Aktion und Anwesenheit für sie viel wichtiger ist, als wir glauben. Die hierarchische Verbindlichkeit fällt weg. Onlinetaste gedrückt und vorbei.“ Man entschwinde in der telemedialen Konferenz leichter, weiß Domsich. Und wie Streeruwitz beklagt auch er das andauernde Verschwimmen der Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben. „Der Weg hin und retour fällt weg“, so Domsich. Und der sei im Alltag eine nicht zu unterschätzende Konstante, um sich mit der Welt zu verbinden und auch eine Grenze zwischen Beruf und Privatleben zu ziehen.

„Interessierte Gruppen“, ist sich Domsich sicher, „erwischt man virtuell auch. Aber Gruppen, die 50/50 sind, die bekommt man nicht mehrheitlich auf seine Seite.“

„Viel Kommunikation, wenig Begegnung“

„Wir haben viel Kommunikation, aber wenig Begegnung“, konstatiert auch die Psychologin und Psychotherapeutin Ulrike Schiesser, die gemeinsam mit Holm Gero Hümmler beim Springer-Verlag gerade ein Buch über die Schwierigkeiten digitaler Kommunikation, speziell mit Verschwörungsfanatikern, herausbrachte. Sie wolle aber nicht in einen Kulturpessimismus verfallen, der „immer die Vergangenheit besser dastehen“ lasse.

Kommunikation/Referenz

„Kommunikation ist nur möglich als autopoietisches System. Sie reproduziert mit Hilfe von Sprache Kommunikation aus Kommunikation und benutzt diese strukturelle Bedingung ihrer Reproduktion zugleich, um Bewusstsein als Medium in Anspruch zu nehmen. Bewusstsein ist demnach an Kommunikation beteiligt als strukturdeterminierendes System und als Medium. Das ist nur möglich, weil Bewusstsein und Kommunikation, psychische und soziale Systeme niemals fusionieren, (…) sondern völlig getrennte autopoietisch-reproduktive Systeme sind. Wie gesagt: Menschen können nicht kommunizieren.“
(Niklas Luhmann)

Für sie ist das Maß der digitalen Kommunikation entscheidend. Nicht aber wolle sie in einen Technikpessimismus miteinsteigen, so Schiesser, die daran erinnert, dass digitale Kommunikation gerade Randgruppen ermögliche, leicht wahrgenommen zu werden. „Es gibt viele, die sich jetzt verbinden können“, sagt Schiesser, die im Fall von Österreich durchaus auch einen Dezentralisierungseffekt von Kommunikation und Sitzungen wahrnimmt. Nicht mehr alles müsse sich in Wien abspielen, so die Therapeutin. „Onlinekommunikation lässt bei vielen die Hemmschwelle sinken, sich zu verbinden und auch zu öffnen“, erinnert sie. Vertiefte zwischenmenschliche Kontakte erforderten aber die direkte Begegnung. Wie Domsich verweist sie auf die notwendigen Dimensionen für eine gelungene zwischenmenschliche Begegnung, die sich einfach nicht nur im optischen Bereich von Interfaces abspielen könne.

Neue Artikulationsmöglichkeiten

Schiesser erinnert auch daran, dass das Gegenbild zum Mainstream gerade jetzt in digitalen Medien deutlich sichtbarer würde. Das „Body-Positivity“-Thema sieht sie von prominenten Profilen in sozialen Netzwerken gepusht. Kritisch sieht Schiesser die Zeit, die wir in digitalen Medien verbringen. „Bei Depressionen etwa frage ich sehr früh nach dem Zeitausmaß der Mediennutzung“, so Schiesser. Dass wir so auf die Selbstdarstellung im Digitalen fixiert seien, dürfe uns nicht wundern. „Wir sind eine schwer narzisstische Gesellschaft“, so ihr Befund. Man dürfe sich nur daran erinnern, wie oft man die eigenen Kinder fotografiere und damit in eine dauernde Mediatisierung von uns selbst einträten.

Ob weniger Verbindlichkeit durch das Übermaß an Kommunikation entsteht, will Schiesser noch nicht beantworten. „Dazu ist es zu früh“, so ihre Antwort. Man dürfe nicht vergessen, „dass wir alle im Moment sehr müde sind“, erinnert sie auch daran, dass man vor einem Jahr noch eine deutlich positivere Einstellung zur Bewältigung der Krise gehabt habe als momentan.

Buchhinweise

  • Sebastian Hofer, Wolfgang Paterno: Spazierengehen erlaubt. Eine Stimmen-Collage der Pandemie. Bahoe Books.
  • Marlene Streeruwitz: So ist die Welt geworden. Bahoe Books.
  • H. U. Gumprecht, K. L. Pfeiffer (Hg.): Materialität der Kommunikation. Suhrkamp

„Müssen neue Grenzen ziehen“

„Wir müssen auf jeden Fall Grenzen neu ziehen“, so Schiesser, die in der Krise aber unbedingt auch das Moment einer Chance sehen will. „Die Pandemie war ein heftiger Einschnitt, auch deshalb idealisieren wir natürlich das Davor“, so die Therapeutin. Dass man mittlerweile Psychotherapie auch online betreiben dürfe (was vorher ja verboten war), hält sie für einen Fortschritt. „Natürlich ziehen fast alle Klientinnen und Klienten das persönliche Gespräch vor“, so ihr Befund. Aber: Es kämen auch jene zum Zug, die sich aus verschiedensten Gründen schwertäten, in eine Praxis zu kommen.

Lange bevor es das Internet gab, konstatierte der bekannte Kulturwissenschaftler Hans Ulrich Gumbrecht eine Überforderung der Gesellschaft mit Kommunikationsprozessen. Und machte dafür eine Veränderung unserer Zeitwahrnehmung mitverantwortlich. Über weite Strecken in der frühen Neuzeit sei ein lineares Zeitgefühl mit sehr klaren Erwartungen zeitlich-kausaler Abfolgen vorherrschend gewesen. Für die Gegenwart konstatiert er eine „Entzeitlichung von Wirklichkeit“ und meint damit, dass die „Simultanität verschiedener Zeitrichtungen und verschiedener Zeitrhythmen“ an die Stelle einer Welterfahrung getreten ist, in der es zwischen Vergangenheit und Gegenwart auch eine positive Unzurückweisbarkeit von Prozessen gegeben habe.

Führungskräfte und Home-Office

Wie verbreitet ist Remote Work unter Führungskräften, und welche persönlichen Auswirkungen auf sich selbst und das von ihnen geleitete Team ergeben sich daraus? Diesen Fragen widmet sich der Management Report des Hernstein-Instituts für Management und Leadership. Befragt wurden dazu im Mai und Juni 1.676 Führungskräfte sowie Unternehmerinnen und Unternehmer, davon 616 in Österreich und 1.060 in Deutschland.

Die Mehrheit der Führungskräfte (65 Prozent) hat demnach die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten, bei 30 Prozent ist es aufgrund der Tätigkeit leicht möglich. Lediglich bei fünf Prozent der Befragten wird Homeoffice von der Organisation nicht zugelassen. Vor der Pandemie wurden 15 Prozent der Arbeitszeit remote geleistet, derzeit sind es mehr als die Hälfte. Für die Zukunft erwarten Führungskräfte, 39 Prozent ihrer Arbeitszeit in den eigenen vier Wänden zu leisten, also bei Vollzeit zwei von fünf Arbeitstagen pro Woche.

Mehr als die Hälfte denken, dass auch die Mitarbeitenden in Zukunft teilweise im Homeoffice arbeiten werden (17 Prozent stimmen voll und ganz zu, 37 Prozent eher). Knapp drei Viertel der Führungskräfte geben an, dass sich Beschäftigte dennoch freuen würden, wieder ins Büro zurückkehren zu können. 56 Prozent rechnen außerdem mit Kostenersparnissen durch Desksharing. Zwei Drittel halten Dienstreisen künftig für eine Ausnahmeerscheinung.

Hohe Akzeptanz

Mehr als die Hälfte der Befragten geben an, dass ihre Wohnsituation voll und ganz für Homeoffice geeignet ist, weitere 32 Prozent eher. Etwa ein Viertel musste Adaptierungen oder Investitionen vornehmen, um die eigenen vier Wände Homeoffice-tauglich zu machen. Wie sehen die Umstände abseits der physischen Bedingungen aus? Fast ein Drittel gibt an, dass ihr privates Umfeld sehr verständnisvoll auf berufliche Stresssituationen im Homeoffice reagiert, die Hälfte eher. Bei Inhaberinnen und Inhabern zeigt das familiäre Umfeld besonders viel Akzeptanz: 41 Prozent antworten, dass dieses sehr verständnisvoll reagiert.

Auch von Vorgesetzten sowie Kollegen und Mitarbeitenden überwiegt laut den Befragten das Verständnis für stressige Situationen aufgrund der veränderten Arbeitsbedingungen. Und das ist auch notwendig, denn drei Viertel der Führungskräfte meinen, dass sich die berufliche und private Sphären im Homeoffice vermischen. 30 Prozent sehen dies voll und ganz als gegeben, weitere 44 Prozent eher.

Unterschiede zwischen Branchen

Etwas mehr als die Hälfte erwarten, dass die Mitarbeitenden künftig verstärkt von zu Hause aus arbeiten werden. Überdurchschnittlich ist diese Einschätzung im oberen Management (63 Prozent). Homeoffice dürfte somit Teil der Regelorganisation werden, und das wirft unter anderem die Frage nach den Auswirkungen auf die Stimmung im Team auf. Die Mehrheit der Führungskräfte stimmt der Aussage „Die meisten sind im Homeoffice lockerer, und der Umgang ist entspannter“ zu. Auf einer Skala von 1 bis 4 (1 = stimme voll und ganz zu) erreicht diese einen Durchschnittswert von 2,4 und liegt somit knapp im positiven Bereich. Dagegen wird dem Statement „Die Stimmung im Team und das Teamgefüge haben (im Homeoffice) gelitten“ mit einem Mittelwert von 2,7 eher widersprochen.

Zwar sorgt Homeoffice aus Sicht der Führungskräfte insgesamt eher für eine Verbesserung der Teamarbeit. Dennoch zeigen sich zwischen den Branchen deutliche Unterschiede: Besonders positiv ist die Einschätzung von Homeoffice im IT- und Telekom-Bereich, überdurchschnittlich skeptisch hingegen im Sozial- und Gesundheitssektor.

Covid 19 und Psyche in Salzburg

Anlässlich des Welttages der psychischen Gesundheit am vergangenen Samstag informierte Pro Mente Salzburg über eine starke Steigerung der Fallzahlen in der ambulanten und telefonischen Krisenintervention nach dem Lock-Down. Die Zahlen der Inanspruchnahme sind seit Beginn der Pandemie dramatisch gestiegen (+100 Prozent im Zeitraum März bis August 2020).

SALZBURG. Am vergangenen Samstag war der internationale Tag der psychischen Gesundheit. Die Pro Mente Salzburg bietet mit der ambulanten Krisenintervention und der telefonischen 24h-Krisenhotline ein sehr niederschwelliges Angebot für alle Menschen in akuten psychischen Krisen. Die Zahlen der Inanspruchnahme sind seit Beginn der Pandemie dramatisch gestiegen (+100 Prozent im Zeitraum März bis August 2020). Hier wird die quantitative Entwicklung psychosozialer Krisen erkennbar, deren weiterer Verlauf noch gar nicht abschätzbar ist.

„Ständiges Hinweisen auf die Bedrohungsszenarien durch Corona darf nicht das einzige gesellschaftliche Steuerungsmittel sein. Es gilt vermehrt auf das vorhandene psychosoziale Unterstützungsangebot hinzuweisen. Für Menschen in instabilen Lebenssituationen muss erkennbar sein, dass sie nicht zurückgelassen werden. Hier ist die Politik ebenso gefordert wie Medien, und vor allem sozialer Zusammenhalt von uns allen“

, betont Josef Demtsch, Leiter der Ambulanten Krisenintervention.

Spätfolgen des Lock-Downs
für Menschen mit psychischen Erkrankungen

Wolfgang Aichhorn, Präsident von Pro Mente Salzburg und Vorstand der Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in der Christian-Doppler-Klinik, spricht von Rückfällen:

„Auf Grund der geringeren allgemeinen Versorgungsdichte, die die Covid-19 Maßnahmen mit sich gebracht haben, sind zahlreiche Menschen mit psychischen Erkrankungen von Rückfällen betroffen. Dies betrifft insbesondere Menschen mit Depressionen, Angst- und Suchterkrankungen, die auch vermehrt im Krankenhaus behandelt werden müssen.“

Eine zweite, stark zunehmende Gruppe sind Menschen, die direkt oder indirekt von Covid-19 Folgen betroffen sind. Dazu zählen Arbeitslosigkeit, soziale Isolation, wirtschaftliche Sorgen und Zukunftsängste. Diese Menschen wenden sich zunehmend an die niederschwellige Krisenintervention. Interessanterweise bitten viele auch um persönliche Kontakte, um zumindest kurzfristig aus der sozialen Isolation auszubrechen. Aber auch die Erkrankung selbst ist mit neuropsychiatrischen Symptomen verbunden, wie eine jüngst in Lancet Psychiatry veröffentlichte Studie zeigt. Dazu gehören neben den schon bekannten Geruchs- und Geschmacksstörungen auch depressive und kognitive Symptome, wie zum Beispiel Konzentrationsstörungen.

Weniger Praktikumsplätze
für Menschen mit psychischen Erkrankungen

Personen mit psychischen Erkrankungen haben es generell schwer, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. In allen Arbeitsbereichen (Training, Orientierungsmaßnahmen, Beschäftigungsprojekte etc.) sind Klienten der Pro Mente Salzburg daher besonders auf Praktika und Arbeitserprobungen in Salzburger Unternehmen angewiesen, damit sie eine Chance bekommen, langfristig gut integriert zu werden. Durch die Maßnahmen im Rahmen der Pandemie ist es für diese Zielgruppe noch schwieriger geworden, den (Wieder-)Einstieg ins Arbeitsleben zu bewältigen. So sind vor allem bei der ersten Kündigungswelle Personen dieser Zielgruppe betroffen gewesen. In weiterer Folge fehlt die Möglichkeit, die Klienten über bisherige Zugänge langfristig zu vermitteln. Die Belastungen nehmen auch in Zusammenhang mit arbeitserhaltenden Maßnahmen zu. Man kann bereits jetzt einen 20-prozentigen Rückgang bei der Integration von Menschen mit psychischen Erkrankungen und multiplen Problemlagen verzeichnen. Als direkte Auswirkung der Krise konnten aktuell auch deutlich weniger Praktikumsplätze angeboten werden.

„Wichtig ist es, dass diese Zielgruppe nicht wieder an den Rand rückt und Sparmaßnahmen auf deren Rücken ausgetragen werden, die in weiterer Folge auf das gesamte Familiensystem Einfluss nehmen. Psychisch kranke Menschen dürfen nicht als Folge der Krise durch die Maschen der sozialen Netze fallen“

, fordern die Verantwortlichen von Pro Mente Salzburg.

Land Salzburg wertet Home-Office aus

Drei Monate nach Ausbruch der Coronavirus-Pandemie zieht die Salzburger Landesverwaltung Bilanz über die Produktivität der Mitarbeiter im Homeoffice. Von einem Tag auf den anderen mussten statt 230 plötzlich 1.000 Angestellte von zu Hause aus arbeiten. Das Land will die Heimarbeit tageweise auf 20 Prozent ausbauen.

Homeoffice war in der Salzburger Landesverwaltung vor der Krise nicht wirklich ein Thema. In den vergangenen drei Monaten hat man aber hunderte Teleworking-Arbeitsplätze eingerichtet und ist jetzt dabei, zumindest einen Teil davon in den Regelbetrieb überzuführen – auf Basis der Erfahrungen in den bisherigen Coronavirus-Monaten. „Es muss der Mitarbeiter zu den Homeoffice-Rahmenbedingungen passen und auch sein Themengebiet. Jede Arbeit kann nicht von zu Hause aus erledigt werden und jeder Mitarbeiter, jede Mitarbeiterin ist auch nicht für diese Arbeitsweise geeignet“, sagt der für das Personal zuständige Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP).

Land will Homeoffice auf 20 Prozent anheben

Beim Land weiß man inzwischen recht genau, in welchen Abteilungen Homeoffice Sinn macht und wo es weniger angebracht ist. Leicht umzusetzen sei Homeoffice laut Schwaiger in Bereichen der Wohnbauförderung, bei generellen Förderangelegenheiten, beim Erstellen von Bescheiden und Gutachten. Nicht umsetzbar ist die Heimarbeit hingegen in den Bezirksverwaltungsbehörden. Hier müsse wegen des Parteienverkehrs eine hohe Anzahl an Mitarbeitern für den Kundenkontakt anwesend sein.

Elf Prozent der Arbeitsplätze waren beim Land vor der Pandemie als zumindest zeitweise Teleworking-Arbeitsplätze ausgestattet. Das soll nach der Krise deutlich mehr werden, das Land will auf 20 Prozent kommen. Die Mitarbeiter sollen dann tageweise von zu Hause aus arbeiten, tageweise im Büro sein.

„Output hängt vom Charakter ab, nicht von Abteilung“

Wer für Homeoffice geeignet ist, das sei primär vom betroffenen Menschen abhängig, ist man beim Land Salzburg inzwischen überzeugt – und weniger vom Umfeld, sprich von Kindern und Familie. Eine Erkenntnis hat man beim Land Salzburg in den vergangenen Wochen und Monaten übrigens noch gewonnen: Telearbeit ist tendenziell weiblich und Teilzeit, der Arbeitsplatz im Amt ist tendenziell männlich und Vollzeit.

Körperliche Aktivität hilft bei Depressionen

Bei Depressionen kann eine gesteigerte körperliche Aktivität helfen. Wie eine Studie jetzt zeigt, ist dafür nicht einmal eine lange Joggingrunde oder ein hartes Workout nötig.

Dass aber nicht nur joggen und Gewichteheben, sondern jegliche Art von Bewegung, gegen Depressionen hilft, zeigt eine aktuelle Studie aus den USA. Die Forscher haben den Einfluss von Sport auf bereits an Depressionen erkrankten Teilnehmern untersucht.

Und das Ergebnis ist eindeutig: Bereits wenige Minuten Bewegung pro Tag kann gegen die psychische Krankheit helfen. „Durchschnittlich können etwa 35 zusätzliche Minuten körperlicher Aktivität pro Tag dazu beitragen, das Risiko von Depressionen zu verringern und sich vor zukünftigen Schüben zu schützen“, so Karmel Choi, Leiter der Studie.

Das gilt auch für Menschen, die ein hohes genetisches Risiko für Depressionen besitzen.

Nachtschichten und Depressivität – Studie

Nächtliches Arbeiten kann unsere Gesundheit vielfach beeinträchtigen. Experte Dr. Andreas Hagemann erklärt, wie sich Schichtarbeit auf das Depressions-Risiko auswirken kann.

In Deutschland arbeiten rund 14 Prozent der Erwerbstätigen gelegentlich nachts. Ganze 15 Prozent in Wechselschichten, die sich aus Früh- und Spätschicht oder Früh-, Spät- und Nachtschicht zusammensetzten. Dies geht aus einem Artikel des Ärtzeblattes hervor.

Studien belegen außerdem, dass Schichtarbeit das Risiko für eine Vielzahl von Erkrankungen erhöht. So können durch die enorme physische und psychische Belastung koronare Herzkrankheiten, Diabetes mellitus, das metabolische Syndrom oder auch Krebserkrankungen begünstigt werden. Bislang weniger erforscht ist hier der Aspekt der psychischen Erkrankungen. Experten gehen jedoch davon aus, dass häufige Nachtarbeit auch das Risiko für eine Depressionserkrankung erhöht. „Wissenschaftlich wurde dies bis heute zwar nicht eindeutig nachgewiesen, aber verschiedene Untersuchungen weisen darauf hin“, erklärt Dr. Andreas Hagemann, Ärztlicher Direktor der Röher Parkklinik in Eschweiler bei Aachen.

Warum nächtliches Arbeiten sich so negativ auf unsere Gesundheit auswirkt, liegt für den Mediziner auf der Hand. „Nachtschichten verschieben den biologischen Rhythmus.“ Der natürliche Tag-Nacht-Rhythmus ist bei Betroffenen gestört. „Dadurch werden sie in der Regel physisch und psychisch erheblich beansprucht – etwa wie bei Flügen durch verschiedene Zeitzonen“, erklärt der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. „Zudem ist es für Nachtarbeiter deutlich schwieriger bis unmöglich, sich ein soziales Netz außerhalb der Arbeit aufzubauen. Habe ich frei, müssen andere arbeiten – und anders herum.“

Problematisch ist auch, dass der Körper auf natürliche Weise dem Hell-Dunkel-Rhythmus eines 24-Stunden-Tages angepasst ist und Nachtarbeiter daher tagsüber weniger oder meist nur qualitativ unzureichend schlafen. Grund dafür ist die heruntergefahrene Melatonin-Produktion. „Morgens wird dieses für die Reglung unseres Schlaf-Wachzyklus zuständige körpereigene Hormon schlicht und einfach nicht in ausreichendem Maß ausgeschüttet“, berichtet Dr. Hagemann.

Quelle

Top Personal – Kündigungsgründe

Es ist erstaunlich, wie oft Geschäftsführer sich darüber beklagen, dass ihre besten Angestellten das Unternehmen verlassen. Und die Klagen sind gerechtfertigt — es gibt kaum etwas, das so teuer und störend ist wie die Kündigung eines guten Arbeitnehmers.

Geschäftsführer neigen dazu, alles und jeden für diesen Zustand zur Verantwortung zu ziehen, ohne den Kern der Sache zu erkennen: die Leute verlassen nicht ihren Beruf; sie verlassen die Geschäftsführer.

Das Traurige daran ist, dass dieses Problem ganz einfach umgangen werden kann. Die Geschäftsführer brauchen nur eine neue Einstellung und müssen sich mehr bemühen.

Zuerst ist es wichtig, zu verstehen, welche neun Dinge Geschäftsführer tun, die gute Arbeitnehmer dazu veranlasst, zu kündigen:   Weiterlesen „Top Personal – Kündigungsgründe“

Anerkennung im Betrieb – Interview Prof. Siegrist

siegrist1siegrist2siegrist3 SN 22.9.19

Gesunder Start ins Arbeitsleben

Lehre, erster Job, neu im Betrieb – zahlreiche junge Menschen starten im Herbst ins Arbeitsleben. Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen sind für sie besonders wichtig. Die aktuelle Ausgabe des Magazins Gesunde Arbeit befasst sich daher schwerpunktmäßig mit dem Schutz jugendlicher ArbeitnehmerInnen und Lehrlinge.

Junge Menschen müssen vor wirtschaftlicher Ausbeutung und vor Arbeiten geschützt werden, die ihrer Sicherheit, Gesundheit oder Entwicklung schaden. Der Gesetzgeber hat daher besondere Schutzvorschriften für jugendliche ArbeitnehmerInnen erlassen. Das Kinder- und Jugendlichen-Beschäftigungsgesetz enthält zum Beispiel Regelungen zu Mindestalter, Beschäftigungsverboten, Arbeits- und Ruhezeiten sowie Bestimmungen zum Arbeiten mit gefährlichen Arbeitsstoffen. Diese für ArbeitnehmerInnen zwischen 15 und 18 geltenden Vorschriften sind von den Betrieben verpflichtend einzuhalten. Ziel ist es, die Jugendlichen vor Arbeitsunfällen zu schützen und sie auf die Unfall- und Verletzungsgefahren aufmerksam zu machen.

Magazin

Neues aus der Schlafforschung

„Nur noch zehn Minuten länger schlafen, dann stehe ich wirklich auf…“ Viele Menschen beginnen den Tag mit dem immer gleichen Ritual: Bei jedem Klingeln des Weckers, wird noch einmal die Schlummertaste gedrückt, um noch ein kleines bisschen länger im Bett bleiben zu können. Eigentlich nicht schlimm, oder? Doch, sagt jetzt ein US-amerikanischer Schlafforscher.

Dauerndes Aufwachen und Wieder-Einschlafen schadet unserer Gesundheit

Der permanente Wechsel zwischen Aufwachen und Einschlafen kann unserer Gesundheit schaden, meint US-Forscher Robert Rosenberg. Sein Fachgebiet: Schlafstörungen. Rosenbergs These: Jemand, der es gewohnt ist, nach dem Klingeln des Weckers wieder einzuschlafen, verliert einerseits gesunden Schlaf und bringt gleichzeitig seinen Schlafrhythmus komplett durcheinander. Durch das Aufwachen und Wieder-Einschlafen werde das Hirn verwirrt und wisse nicht mehr, ob es wach oder müde sein solle. Die Folge: Tagsüber fühlen wir uns müde und abgeschlagen, wir sind nicht mehr so leistungsfähig.

Sozialer Jetlag ist das eigentliche Problem, nicht die Schlummerfunktion

Im Grunde genommen hält Rosenberg auch nicht so sehr die Schlummertaste für die Wurzel des Übels, sondern den chronischen Schlafmangel in unserer Gesellschaft, auch sozialer Jetlag genannt. „Die meisten Menschen nutzen die Schlummertaste, weil sie regelmäßig zu wenig schlafen.“ Schlafmangel hat per Definition der, der nur sechs oder weniger Stunden Schlaf bekommt. Folgen von chronischem Schlafmangel sind Übergewicht und ein gesteigertes Diabetes-Risiko.

Arbeitsmarkt – mehr Ältere ohne Job

Die Arbeitslosigkeit in Österreich war auch im Mai wieder rückläufig: Arbeitslose und Schulungsteilnehmer zusammengenommen sank sie um 4,6 Prozent zum Vorjahr. In der Altersgruppe der Über-50-Jährigen hingegen ist die Arbeitslosigkeit gestiegen. Insgesamt lag die Arbeitslosenquote bei 6,8 Prozent (nach nationaler Berechnung), ein Rückgang um 0,3 Prozentpunkte zum Mai 2018.

Per Ende Mai 343.137 waren Personen ohne Job, nämlich die gemeldeten 278.948 Arbeitslosen und die 64.189 Schulungsteilnehmer. Eingeteilt nach Altersgruppen war der stärkste Rückgang bei den Jugendlichen unter 25 Jahren zu verzeichnen, hier ging die Arbeitslosigkeit um 8,7 Prozent zurück. Bei den 25 bis 49-Jährigen sank die Arbeitslosigkeit um 6,0 Prozent, bei den Über-50-Jährigen stieg sie um 1,0 Prozent. Betrachtet man nur die Arbeitslosen ohne Schulungen, so stieg die Arbeitslosenzahl bei den Älteren sogar um 1,5 Prozent.   Weiterlesen „Arbeitsmarkt – mehr Ältere ohne Job“

Arbeitsplatzevaluierung mit EVALOG

In Österreich arbeiten ca. 720.00 Menschen in Kleinstbetrieben bis zu 9 Beschäftigten.

Die AUVA hat aktuell ein neues Evaluierungstool für ebendiese Kleinstbetriebe herausgebracht – EVALOG.

Hintergrund

Um den gesetzlichen Anforderungen zur Umsetzung des ASchG zu entsprechen, besteht  insbesondere für Kleinstbetriebe (bzw. auch für Einzelarbeitsplätze in größeren Organisationen, die sich nicht anderen, übergeordneten Tätigkeitsgruppen zuordnen lassen) ein hoher Bedarf für …

  1. ein niedrigschwelliges und anwendungsfreundliches (aber wissenschaftlich fundiertes) Verfahrens zur Evaluierung psychischer Belastungen,
  2. welches im Rahmen eines vertrauensvollen Face-To-Face Dialogs
  3. unter Zuhilfenahme eines kompakten und praktisch handhabbaren Leitfadens (Wegweiser)
  4. von verantwortungsbewussten betrieblichen Verantwortungsträgern

zum Einsatz gebracht werden kann.

Quasi als reduzierter KFZA-Fragebogen gemäß Unternehmermodell. In Summe ist aber dennoch keine fachliche kss-Situation gegeben („keep it simple and stupid“), da schon rein das zugehörige Manual 89 Seiten umfasst und erheblicher Lektüre bedarf.

Nach genauer Hinsicht und ersten Praxistests dürfte wohl eine Art fundiertes Laieninstrument vorliegen, das in einen angemessenen arbeitspsychologischen Rahmen/Support eingebettet werden sollte.

Wir beraten Sie gerne!

Frust als Wirtschaftsrisiko

Europas Wirtschaft wächst, die Unternehmen investieren, Löhne und Gehälter steigen – und trotzdem nimmt die Unzufriedenheit vieler Menschen in den EU-Ländern zu. „Die Gelbwesten in Frankreich, die Brexit-Unterstützer in Großbritannien und die politische Lage in Italien sollten eine Lehre für uns sein. Das sind enorme politische Risiken, die wir Ökonomen in die Prognosen einbeziehen müssen“, sagt Julien Marcilly.

Er ist Chefökonom des internationalen Kreditversicherers Coface. Von seinen Einschätzungen der wirtschaftlichen Entwicklung hängt viel ab im Konzern, der Versicherungsprämien für Exporteure in die verschiedenen Länder berechnen muss. „Ökonomen lagen in der Vergangenheit oft falsch, weil sie nur auf volkswirtschaftliche Indikatoren schauten“, meint er. Was die Bevölkerung dachte oder fühlte, sei nicht ausschlaggebend gewesen.

Unterschiedliche Einschätzungen

Befragungen der Bürger hätten aber gezeigt, dass ihre Einschätzung von der Wirtschaft ihres Landes weit weg von den ökonomischen Indikatoren liege. So ist zum Beispiel Großbritannien, gemessen an der Wirtschaftsleistung, das fünftstärkste Land der Welt. Die Menschen aber seien der Meinung, es liege auf Platz zwölf. Oder Frankreich: Das Land rangiert auf Platz sieben bei der Wirtschaftsleistung, die Menschen sehen es auf Platz 20.

Noch viel ausgeprägter ist die Diskrepanz bei der Arbeitslosigkeit. Während die Ökonomen in der EU eine positive Entwicklung mit sinkender Arbeitslosigkeit sehen, glauben viele Menschen dies nicht. Neun Prozent betrage die Arbeitslosigkeit in Frankreich etwa. Befrage man die Bevölkerung dazu, kommt man auf eine Einschätzung von mehr als 20 Prozent Arbeitslosigkeit.   Weiterlesen „Frust als Wirtschaftsrisiko“

Studie – Frauen in Führungspositionen

Führungspositionen: Frauen benötigen größeres Spektrum an Fähigkeiten
23.01.2019

Salzburg (UNI SALZBURG) – Laut einer Studie der Universität Salzburg haben Frauen die besten Karten als Führungskräfte wahrgenommen zu werden, wenn ihnen typisch maskuline und typisch feminine Merkmale im richtigen Mischungsverhältnis zugeschrieben werden. Am besten schneiden jene ab, die es schaffen zu vermitteln, sowohl über ein gewisses Maß an typisch maskulinen, zugleich aber auch über ein gewisses Maß an typisch femininen Kompetenzen zu verfügen.

Seit 2014 begleiten ForscherInnen der Universität Salzburg den jährlich stattfindenden PANDA Women Leadership Contest in Deutschland mit Auswertungen der gewonnenen Erkenntnisse. „Noch immer finden sich in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik weniger Frauen als Führungskräfte als Männer, wofür unterschiedliche Ursachen diskutiert werden. Wir möchten herausfinden, welche Personenmerkmale dafür verantwortlich sein könnten“, sagt Tuulia Ortner. Sie leitet nicht nur das Forschungsteam, sondern auch die Abteilung Psychologische Diagnostik am Fachbereich Psychologie der Universität Salzburg.

Im internationalen Contest, an dem auch weibliche Führungskräfte aus Österreich mitwirken, arbeiten die Teilnehmerinnen in Teams mit acht bis zwölf Personen gemeinsam an Aufgaben. Am Ende des Tages werden die „Top10“ und auch eine „Gewinnerin“ gekürt, die auf Basis einer Wahl, des sogenannten „Crowd Rankings“ unter allen Teilnehmerinnen ermittelt werden. Im Rahmen dieser Wahl vergaben die Frauen nicht nur Punkte aneinander, sondern nannten auch drei Eigenschaften oder Verhaltensweisen, die sie an der jeweiligen Teilnehmerin besonders überzeugt hat.

Die Salzburger ForscherInnen werteten diese Daten aus und ordneten diese Beurteilungen typisch maskulinen oder femininen Merkmalen zu. Als „maskulin“ wurden beispielsweise basierend auf vorhergehenden wissenschaftlichen Arbeiten Durchsetzungsstärke und Ergebnisorientierung angenommen, als „feminin“ Empathie und Kooperationsbereitschaft. In den Beschreibungen der Teilnehmerinnen im Rahmen des Contests waren insgesamt mehr als die Hälfte typisch maskulinen Merkmalen zuzuordnen, etwa ein Drittel als typisch feminin und zehn bis 15 Prozent andere.

Die Analysen zeigten, dass Frauen am häufigsten nominiert wurden, wenn ihnen maskuline und feminine Verhaltensweisen im ausgewogenen Mischungsverhältnis zugeschrieben wurden. Die Schlussfolgerung des Salzburger ForscherInnen-Teams: Frauen in Führungspositionen sollen einerseits „typische“ Anforderungen an Führungskräfte erfüllen, andererseits werden sie als unsympathisch wahrgenommen und erleben in ihrer Arbeit Widerstand, wenn sie diese nicht mit dem richtigen Maß an femininen Merkmalen kaschieren. „Wer als Frau nicht lächelt, wird beispielsweise eher als unsympathisch klassifiziert“, sagt Ortner. Von Chefinnen würde deswegen auch eine höhere soziale Intelligenz erwartet als von Chefs: „Frauen müssen den Spagat schaffen, zwei unterschiedliche, sich teilweise sogar widersprechende Anforderungen zu erfüllen – sich in der Führungsrolle zu präsentieren, sich aber gleichzeitig erkennbar als Frau zu geben. Studien zeigen im Gegensatz dazu, dass Männer als Chefs auch mit einem Portfolio von rein maskulinen Führungsstilmerkmalen positiv wahrgenommen werden.“ Das wiederum bedeute, dass Führungspositionen an Frauen neben fachlichen Qualifikationen auch ein hohes Ausmaß an Anforderungen an ihre soziale Intelligenz stellten. Das mache die Führungsaufgabe letztlich schwieriger für Frauen.

Das berichten laut Isabelle Hoyer, Mitbegründerin von PANDA auch viele Frauen aus dem Netzwerk der Organisation: „Die Forschungsergebnisse bestätigen eine zwar häufig empfundene, aber schwer zu benennende, geschweige denn zu belegende Herausforderung in Führungspositionen, die insbesondere Frauen betrifft – nämlich dass oft mit zweierlei Maß gemessen wird. Wir freuen uns sehr, dass wir im Rahmen der Forschungskooperation mit der Universität Salzburg einen nachhaltigen Beitrag zur Erforschung von Führungsstilen und Führungskultur leisten können.“

Publikation:

Schock, A., Gruber, F.M., Scherndl, T., & Ortner, T.M. (2018). Tempering agency with communion increases women’s leadership emergence in all-women groups: evidence for role congruity theory in a field setting. The Leadership quarterly. Advance online publication. doi: 10.1016/j.leaqua.2018.08.003

Sehr geehrte Damen und Herren,

unsere 21. Österreichische Gesundheitsförderungskonferenz mit dem Titel

„Lebensqualität der Zukunft gestalten – wie werden wir 2030 lernen, arbeiten, essen, kommunizieren, …?“

findet in Kooperation mit dem Tiroler Gesundheitsfonds am Donnerstag, 06. Juni 2019
im Congress Innsbruck in Innsbruck statt.

Am Mittwoch, 05. Juni 2019 lädt der Tiroler Gesundheitsfonds ab 19:00 Uhr zum Empfang.

Für Fragen und Informationen steht Ihnen Petra Gajar gerne zur Verfügung:

petra.gajar@goeg.at, Tel: 01/895 04 00-712

Bitte reservieren Sie sich diesen Termin!

Mit herzlichen Grüßen

Dr. Klaus Ropin

Leiter des Fonds Gesundes Österreich

Montag ist Unfalltag

Montagmorgen, der wohl unbeliebteste Zeitpunkt in der Woche für viele Arbeitnehmer. Müdigkeit, die Gedanken noch beim Wochenende – das schlägt sich auch in der Unfallstatistik nieder. Der Montag ist laut der AUVA für Arbeitnehmer offenbar der gefährlichste Wochentag. 2017 verzeichnete die AUVA 12.264 Wegunfälle von Erwerbstätigen, also Unfälle, die am Weg von oder zur Arbeit geschehen. Auch Arbeitsunfälle passieren am Montag am meisten. 2017 verletzten sich Arbeitnehmer am Montag 18.440 Mal.

Bei den Wegunfällen sind Verkehrsunfälle besonders gefährlich. Sie stellen mit rund 61 Prozent den weitaus größten Anteil an Wegunfällen dar, heißt es in der Statistik.

Problematisch ist die „dunkle Jahreszeit“. „Im Herbst und Winter werden Wege von und zur Arbeit hauptsächlich in der Dämmerung und im Dunkeln zurückgelegt – zusätzlich behindern häufig Regen, Nebel oder Schnee die Sicht. Die Unfallgefahr ist somit insgesamt erhöht“, erklärte Verkehrsexperte Peter Schwaighofer. Vor allem Fußgänger und Radfahrer sollten am besten reflektierende Kleidung oder reflektierende Elemente an der Kleidung, Taschen etc. tragen. Das erhöht die Erkennbarkeit für Autofahrer etwa dramatisch, rät die AUVA in einer Aussendung.

Die Unfälle nehmen im Lauf der Woche ab. Am Freitag passieren bereits viel weniger Unfälle, am Wochenende sind die Zahlen – keine große Überraschung – auch gering.

Österreichweit gesehen war 2017 Montag der Tag an dem mit rund 21 Prozent die meisten Wegunfälle geschehen sind. Nach Bundesländern verteilt ereigneten sich die meisten Wegunfälle 2017 mit 26 Prozent in Wien, gefolgt von Oberösterreich mit 22 Prozent.

Die Zahlen sind in den letzten Jahren konstant geblieben. Auch in der Fünfjahresstatistik kristallisiert sich der Montag als der gefährlichste Tag der Woche heraus.

Thema: Depressionen in Österreich

Die Österreicher sind sich bewusst, dass eine Depression eine ernste Krankheit ist, die jeden treffen kann. Das Verständnis rührt wohl auch aus persönlichen Erfahrungen: Jeder Zweite hat einen Betroffenen in seinem Umfeld, jeder Vierte durchlebte nach eigener Einschätzung bereits selbst eine depressive Episode, bei 13 Prozent wurde die Krankheit vom Arzt diagnostiziert, ergab eine spectra-Umfrage.

74 Prozent der 500 im September telefonisch interviewten Über-15-Jährigen vertraten die Ansicht, dass Depressionen jeden treffen können. 75 Prozent beantworteten die Frage, ob es sich dabei um eine ernste Krankheit handle, mit „trifft sehr zu“ oder „trifft zu“. Ebenso viele wissen, dass man mit Ratschlägen wie „Reiß dich zusammen“ oder „Sieh nicht alles so negativ“, einem Kranken nicht helfen kann. Generell sind Frauen und ältere Personen hier mehr sensibilisiert als Männer und Jüngere.

Als wirksamste Behandlung von Depressionen erachten 65 Prozent eine Psychotherapie oder eine psychologische Betreuung, 62 Prozent Medikamente und 56 Prozent eine Kombination aus beidem. Pflanzliche oder homöopathische Präparate halten 29 Prozent für zielführend, Lichttherapie 28 Prozent. Frauen und ältere Personen tendieren eher zu sanfteren Behandlungsmethoden, Männer und Jüngere zur Schulmedizin.

Sollten sie Anzeichen einer Depression an sich selbst bemerken, würden sich 71 Prozent an ihren Hausarzt wenden. Auch Psychiater (31 Prozent) und Psychologen (37 Prozent) werden als kompetente Anlaufstellen empfunden. 43 Prozent würden sich dem Partner oder einem Familienmitglied anvertrauen, zehn Prozent das Internet konsultieren. Einfach warten, dass es vorübergeht, ist nur für vier Prozent eine Option.

Mehr als die Hälfte der Befragten zeigte sich überzeugt, dass die ärztliche und psychotherapeutische Versorgung Depressiver in Österreich ausbaufähig ist: 33 Prozent bezeichneten die Lage als „gut, aber etwas verbesserungswürdig“, 21 Prozent als „stark verbesserungswürdig“. Als „sehr gut“ schätzten sie nur 13 Prozent ein. 39 Prozent bezweifeln zudem, dass Menschen mit Depressionen in ihrem sozialen Umfeld ausreichend Verständnis bekommen.

Salzburger Aktionstage Psychische Gesundheit

PROGRAMM SALZBURGER AKTIONSTAGE  2018

13.9. – 8.11.2018

Hier finden Sie Wissenswertes und interessante Denkanstöße zur psychischen Gesundheit sowie Hinweise zu verschiedenen Angeboten – Vorträge, Projekte, Aktivitäten etc.

WHO – Gesundheitsempfehlungen/Bewegung..

Die WHO schlägt Alarm: Millionen Menschen weltweit bewegen sich zu wenig – und riskieren ihre Gesundheit. Doch wie viel Sport in der Woche muss es mindestens sein? Und ab wann ist Sport sogar gesund? Ein Überblick.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat alarmierende Zahlen veröffentlicht: Weltweit bewegen sich 1,4 Milliarden Menschen zu wenig und riskieren langfristig Krankheiten. Zu wenig Sport und Bewegung sei ein „führender Risikofaktor“ für Krankheiten wie Diabetes, Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, warnt die WHO aktuell im Fachblatt „The Lancet Health Journal“. Frauen sind von diesem Problem besonders häufig betroffen: Jede dritte Frau bewegt sich den Experten zufolge zu wenig. Bei den Männern ist es immerhin jeder vierte.

Die Lösung des Problems ist denkbar einfach: Am Wochenende öfter mal die Laufschuhe schnüren und raus an die frische Luft. Oder das Auto morgens stehen lassen und stattdessen mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Grundsätzlich gilt: Jede zusätzliche Form der Bewegung ist zunächst einmal sinnvoll. Doch reicht dieses Mehr an Bewegung überhaupt? Und ab wie vielen Minuten Sport in der Woche sind gesundheitliche Effekte zu erwarten? Hierfür gibt es klare Empfehlungen von der WHO in Abhängigkeit zum Alter.

Arbeitsstunden in Österreich – EU-Vergleich

Grundsätzlich steckt den rechtlichen Rahmen in der EU eine Richtlinie ab, welche die durchschnittliche Wochenarbeitszeit innerhalb von vier Monaten auf 48 Stunden begrenzt. Auch Ruhezeiten von durchgängig mindestens elf Stunden müssen eingehalten werden. Daneben werden die Arbeitszeiten auch von den jeweiligen Kollektivverträgen definiert.

Bei diesen war Österreich mit 38,8 Wochenstunden leicht über dem EU-Schnitt von 38, wie eine Untersuchung der EU-Agentur Eurofound aus dem Jahr 2016 zeigt. Spitzenreiter sind hier unter anderem Griechenland und Kroatien mit jeweils 40 Wochenstunden, Schlusslicht ist Frankreich mit 35,6 Wochenstunden. Allerdings sagen diese Regelungen mitunter wenig über die tatsächliche Arbeitszeit aus, diese liegt meist deutlich darüber: Laut Eurostat-Daten lag sie in der EU bei durchschnittlich 40,3 Wochenstunden, Österreich liegt mit 41,3 Stunden im Spitzenfeld auf Rang drei.

Ganz vorn liegt das Vereinigte Königreich mit 42,3 geleisteten Wochenstunden, das Schlusslicht macht Dänemark mit 37,8 Stunden. Laut WKO müssen in den Vergleich aber auch die Urlaubs- und Feiertage miteinbezogen werden, die in Österreich über dem EU-Schnitt liegen. Damit verringere sich die tatsächliche Wochenarbeitszeit. Auch bei den Tageshöchstarbeitszeiten wird gern verglichen: Diese liegt in Österreich derzeit unter dem EU-Schnitt bei zehn Stunden, in Großbritannien, Irland, Schweden und Dänemark bei 13 Stunden.

In den beiden letztgenannten Ländern gibt es aber keine explizite Regelung bei den Höchstgrenzen.

Länderüberblick: Schweden

Schon Anfang des Jahrtausends führte eine Toyota-Werkstatt in Göteborg den Sechs-Stunden-Tag für ihre Mitarbeiter ein. Daraufhin fanden auch Versuche in Krankenhäusern und Altersheimen statt. Den Mitarbeitern soll es durch die verkürzte Arbeitszeit besser gehen. Allerdings führten die Projekte auch zu deutlichen Mehrkosten, weshalb viele davon bald wieder eingestellt wurden.

Finnland

In fast keinem anderen europäischen Land arbeiten Bewohner weniger als die Finnen. Auf rund 39 Wochenstunden kommen die Einwohner laut Eurofound. Allerdings leidet darunter nicht zwangsweise die Produktivität, was Zahlen zum BIP pro Kopf zeigen. Flexible Arbeitszeiten sind in dem Land weitverbreitet: 80 Prozent der Unternehmen bieten Modelle wie Arbeitszeitkonten an.

Deutschland

In Deutschland liegt die tägliche Höchstarbeitszeit wie in Österreich bei zehn Stunden. Im Vergleich arbeiten die Deutschen aber ungefähr eine Stunde weniger pro Woche. Die Arbeitszeiten sind in dem Land liberaler, die Stellung des Betriebsrats ist aber auch stärker ausgebaut. Laut Agenda Austria könnten die Arbeitszeitkonten als Vorbild dienen, bei denen Zeit „angespart“ werden kann.

Grossbritannien

Im Vergleich zu Skandinavien steht das Vereinigte Königreich auf der anderen Seite der Arbeitsskala: Die Briten arbeiten mit 42,3 Stunden pro Woche mehr als alle anderen EU-Bürger. Arbeitszeiten sind in den vergangenen Jahren zwar flexibler geworden, trotzdem geben laut einer Umfrage etwa zwei Drittel der Briten an, mehr zu arbeiten als noch vor zwei Jahren, ohne dass die Produktivität stieg.

Podiumsdiskussion: „Die Arbeitswelt von morgen“

Gwandhaus Gespräch am Sonntag, 03. Juni 2018 von 11 – 13 Uhr

Podiumsdiskussion: „Die Arbeitswelt von morgen“

Botschaften lassen aufhorchen – und verunsichern: Roboter sortieren Lebensmittel aus, vergleichen Versicherungen und klettern zur Wartung auf Windräder. Die meisten Angestellten werden künftig mit Künstlicher Intelligenz zu tun haben. Verwaltungsaufgaben werden von autonomen Systemen erledigt, Maschinen, Autos und Roboter mit Künstlicher Intelligenz halten Einzug in Produktions- und Dienstleistungsprozesse. Droht ein Generalangriff auf Jobs und Gehälter von Arbeitern und Akademikern gleichermaßen? Kommt es zu einem Wettlauf zwischen Mensch und Maschine?

Welche Veränderungen wird der digitale Wandel für uns und unsere Kinder bringen? Wo lauern Gefahren und wo liegen Chancen – und wie können wir uns bestmöglich vorbereiten? Was bedeuten diese Entwicklungen für die Berufswahl und die Lebens- und Arbeitswelt von morgen?

 

Es diskutieren – unter der Moderation von Katharina Maier, Redakteurin der Salzburger Nachrichten:

  • Mag. Gerhard Gössl, Gastgeber und Geschäftsführer Gössl
  • Erik Händeler, Zukunftsforscher und Buchautor
  • Mag. Michael Rehberger, Mitglied der Geschäftsleitung Microsoft Österreich
  • Tanja Graf, Geschäftsführerin 25 PersonaldienstleistungsgesmbH, Abgeordnete zum Nationalrat

Studie: Erfolg – Führungskräfte – Selbstzweifel

Es gibt noch keine gesicherten Zahlen, doch Mirjam Zanchetta hält es für realistisch, „dass bis zu 70 Prozent der Berufstätigen schon einmal darunter gelitten haben“. Seit fünf Jahren forscht die Psychologin von der Universität Salzburg zum so genannten „Hochstapler-Phänomen“.

Hochstapler sind Leute, die vorgeben, mehr zu sein als sie real sind. Vom „Hochstapler-Phänomen“ spricht die Psychologie, wenn sich jemand für einen Hochstapler hält, obwohl er keiner ist.

Mirjam Zanchetta ist Universitätsassistentin an der Abteilung für Wirtschafts- und Organisationspsychologie der Universität Salzburg. Sie präzisiert: „Die Betroffenen liefern sehr gute Leistungen und werden auch von anderen für fähig gehalten. Innerlich sind sie aber davon überzeugt, dass sie nichts können.“   Weiterlesen „Studie: Erfolg – Führungskräfte – Selbstzweifel“

AMS – Salzburger nur kurz arbeitslos

Durchschnittlich benötigt ein Arbeitsloser in Wien 160 Tage, um eine neue Stelle zu finden. In Tirol und Salzburg dauert die Suche am kürzesten.

ams.png

Die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit ist von Bundesland zu Bundesland verschieden. Ein Arbeitsloser in Wien ist österreichweit am längsten ohne Beschäftigung. In Tirol sind es 92 Tage und in Salzburg Österreichweit sucht ein Arbeitsloser durchschnittlich 134 Tage, bis er einen neuen Arbeitsplatz gefunden hat.

ÖGP-Tagung 2018

Herzlich willkommen zur ÖGP Tagung 2018

Diese Seite informiert Sie umfassend über die 13. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Psychologie welche von 12. bis 14. April 2018 an der Johannes Kepler Universität in Linz stattfindet.

Die Fachtagung der ÖGP dient als Plattform für den Foschungsaustausch und zur Vernetzung von wissenschaftlich tätigen Psychologinnen und Psychologen auf nationaler und internationaler Ebene. Neben einem interessanten Rahmenprogramm erwarten Sie spannende Vorträge, Podiumsdiskussionen und Postersessions, welche Ihnen einen ausführlichen Überblick zur psychologischen Forschung in Österreich geben werden. Weiterlesen „ÖGP-Tagung 2018“

Arbeiten im Stehen und Gewichtsverlust

Ob am Arbeitsplatz, vor dem Fernseher oder beim Essen – pro Tag sitzen wir im Durchschnitt sieben Stunden. Eine aktuelle Übersichtsstudie von US-Kardiologen der Mayo Clinic, die im European Journal of Preventive Cardiology veröffentlicht wurde, zeigt, dass alle Aktivitäten, die wir im Sitzen verbringen, Potenzial bergen, Gewicht abzunehmen. Und zwar ganz einfach durch Aufstehen.

Kalorienverbrauch

Im Vergleich zum Sitzen verbrauchen wir beim Stehen pro Minute 0,15 Kalorien mehr. Würde ein Erwachsener mit etwa 65 Kilogramm sechs Stunden Sitzen pro Tag durch Stehen ersetzen, würde er täglich 54 Kalorien mehr verbrauchen. Was auf den ersten Blick wenig klingt, macht auf das Jahr gerechnet einiges aus, nämlich rund 2,5 Kilogramm. Über einen Zeitraum von vier Jahren summiert sich der Mehrverbrauch auf ganze zehn Kilogramm.

Mehr Muskelaktivität

Wem das nicht ausreicht, der kann den Effekt durch „zusätzliche Muskelbewegungen“ beim Stehen noch vergrößern, schreiben die Kardiologen. Allerdings nur, wenn diese Muskelbewegungen nicht schnurstracks zum Kühlschrank führen, denn die Forscher gehen in ihren Berechnungen davon aus, dass es beim sechsstündigen Stehen „keine zusätzliche Nahrungsaufnahme“ gibt.

Vorteile für Berufssitzer

„Für längere Zeit zu stehen wirkt für viele nicht umsetzbar, besonders für jene, die im Sitzen arbeiten, aber für eine Person, die zwölf Stunden pro Tag sitzt, hat das Reduzieren dieser Zeit auf die Hälfte, also auf sechs Stunden, große Vorteile“, meint Studienautor Francisco Lopez-Jimenez. „Stehen verbrennt nicht nur mehr Kalorien, die zusätzliche Muskelaktivität wird auch mit einem verringerten Risko für Herzattacken, Schlaganfällen und Diabetes in Verbindung gebracht“, sagt Lopez-Jimenez. „Die Vorzüge des Stehens könnten also über den Gewichtsverlust hinausgehen.“

Stehend zu arbeiten wirkt sich nicht nur wünschenswert auf die Figur aus, es macht auch kreativer, zeigte Ende 2015 eine andere US-Studie mit Callcenter-Mitarbeitern. Höhenverstellbare Schreibtische oder auch portable Tischaufsätze, die erlauben, das Laptop stehend zu bedienen, könnten also auch bei der Jagd nach Geistesblitzen helfen.

Link

Weiterlesen „Arbeiten im Stehen und Gewichtsverlust“

20. Workshop: Psychologie der Arbeitssicherheit und Gesundheit in Salzburg – Call for Papers

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir freuen uns Sie zu unserem Jubiläumsworkshop im nächsten Jahr einzuladen.

20. Workshop: Psychologie der Arbeitssicherheit und Gesundheit

Salzburg 10.09. – 12.09.2018
Zum Jubiläumsworkshop wird PASIG international! Vom 10.09. – 12.09.2018 findet der 20. Workshop „Psychologie der Arbeitssicherheit und Gesundheit“ in enger Kooperation mit der AUVA aus Österreich in Salzburg statt. Die DGUV und die SUVA haben ihre Kooperation ebenfalls zugesagt. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Erkenntnissen der österreichischen Forschungs- und Praxiskollegen und der VDSI hat ebenfalls sein Interesse deutlich gemacht und wird aktiv mitarbeiten. Die wissenschaftliche Leitung hat Prof. Dr. Rüdiger Trimpop und sein Team, die praktische Organisation des Workshops hat freundlicherweise die AUVA übernommen. Weiterlesen „20. Workshop: Psychologie der Arbeitssicherheit und Gesundheit in Salzburg – Call for Papers“

Leiharbeiter – 38% mehr Krankenstände

Leiharbeiter fallen häufiger krankheitsbedingt aus als fest angestellte Mitarbeiter. Das geht aus einer Untersuchung der Techniker Krankenkasse (TK) hervor. Leiharbeiter fehlten demnach im vergangenen Jahr an durchschnittlich 20,3 Tagen. Das sind 5,6 Tage mehr als bei Arbeitnehmern in regulären Jobverhältnissen. Diese fehlten im Durchschnitt 14,7 Tage.

 Die Situation hat sich der Auswertung zufolge in den vergangenen Jahren verschlechtert. 2008 waren beispielsweise Leiharbeiter nur an 14,7 Tagen krank.

Es seien vor allem Muskel-Skelett-Erkrankungen, die bei Leiharbeitern zu mehr Krankheitstagen führten. Im Schnitt an 4,5 Tagen im Jahr fehlten sie aus diesem Grund. Bei Festangestellten waren es nur 2,8 Tage. Bei psychischen Erkrankungen waren es bei Leiharbeitern der Kasse zufolge durchschnittlich 3,4 Krankheitstage pro Jahr gegenüber 2,4 Tagen im Rest der Wirtschaft.

Mehr Lesen

Tagung Primärversorgung

Seit wenigen Tagen ist das Primärversorgungsgesetz in Begutachtung. Künftig soll es neue, teamorientierte Wege in der Gesundheitsversorgung geben. Alles rund um dieses wichtige Thema möchten wir mit Ihnen diskutieren. Wir laden Sie zu folgender Veranstaltung herzlich ein:
 
Thema: „Im Mittelpunkt steht der Patient“
Datum: 22. Juni 2017
Zeit: 14 – 18 Uhr
Ort: 5020 Salzburg, Elisabethstraße 45a (Parkhotel Brunauer)
 
Anmeldung bitte bis 13.6.2017 unter: veranstaltung@ak-salzburg.at

28. April 2015 Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz

28. April 2015 Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz
Österreich in puncto Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz gut aufgestellt. Die AUVA sieht aber weiteren Handlungsbedarf.
Laut Schätzungen der ILO (InternationalLabour Organisation) stirbt weltweit alle 15 Sekunden ein Arbeitnehmer durch einen arbeitsbedingten Unfall oder an den Folgen einerBerufskrankheit.
„Jeder Verletzte oder gar Tote ist einerzu viel“,betont Ing.Thomas Gebell,Obmann der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt. Durch den Aktionstag soll weltweit das Bewusstsein für Auswirkungen und Folgen von Arbeitsunfällen, Verletzungen und Krankheiten geschärft werden.
Im weltweiten Vergleich ist Österreich hinsichtlich Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz weit fortgeschritten.
Gebell sieht weiterhin Handlungsbedarf,um diesen Weg in Zukunft fortzuführen und das Präventionsniveau in Österreich kontinuierlich zu verbessern.

Psychische Belastungen im Betrieb – neue Daten

Die fünfjährig stattfindende Schweizerische Gesundheitsbefragung bei ca. 20 000 Personen brachte u.a. die Erkenntnis,daß bzgl. arbeitsbedingter psychischer Belastungen starke Analogien Österreich – Schweiz bestehen. Vgl. auch die einschlägige Burnoutstudie des ÖGB.

Mehr Lesen

Flexible Arbeitsverhältnisse belasten überdurchschnittlich

BelastungEine Studie der dt. Technikerkrankenkasse unter 3,9 Mio. Beschäftigten belegt: non-fulltime Arbeitsformen belasten überdurchschnittlich und zwar insbesondere Männer.

Zur Studie

Servus TV – Interview Dr.Blind zum dt. Stressport

Der gestern veröffentlichte deutsche Stressreport 2012 bringt Befragungsergebnisse von 18000 (!) TeilnehmerInnen auf den Punkt. Fazit: die arbeitsbedingten psychischen Belastungen sind enorm gestiegen, Handlungsbedarf ist gegeben.

Studie,Interviews

Umfrage zu psychischen Belastungen im Betrieb

..Demnach sehen vier Fünftel der Verantwortlichen im Betrieb im Stress die größte Gesundheitsgefährdung an ihrem Arbeitsplatz, die Hälfte empfindet dies als erhebliche Belastung. Und: Es fehlt in den Betrieben das Wissen, wie die psychische Gesundheitsgefährdung reduziert werden kann und wo es dazu Unterstützung gibt. Diese  Zahlen zeigen deutlich, dass Arbeitnehmer und Arbeitgeber zur Bewältigung ihrer Arbeit täglich unter großem Druck stehen.Auch privater Druck steigt an…

20 Prozent der Männer, jedoch 35 Prozent der befragten Frauen sind der Meinung, dass auch die zum Teil ungelösten Fragen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf für psychische Probleme am Arbeitsplatz verantwortlich sind. Warum sich die meisten Betriebe des Themas nur sehr zurückhaltend annehmen, erklären sich zwei Drittel der Verantwortlichen im Betrieb (63 Prozent) mit dem fehlenden Wissen im Umgang mit psychischen Belastungen. 46 Prozent sehen keinen Gestaltungsspielraum, da der Wettbewerb eine immer höhere Leistung verlangt. Ein Drittel der Befragten (33 Prozent) erachten Unsicherheit oder sogar Angst, sich von den subjektiven Einschätzungen der Mitarbeitenden abhängig zu machen, als Hürde, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Wenig Wissen über Hilfestellungen Die Einschätzung, dass psychische Probleme aus dem Privatbereich in den Betrieb getragen werden, ist nur für ein Viertel der Verantwortlichen Ursache für die Zurückhaltung. Entsprechende Ansatzpunkte zur Reduktion psychischer Belastungen sehen 48 Prozent der Verantwortlichen in der Erarbeitung von Maßnahmen im Betrieb durch Einbindung der Mitarbeitenden und 47 Prozent in der Verbesserung von Aufgabenanforderungen und Tätigkeiten. Für 44 Prozent der Befragten ist in dieser Frage auch die Gesundheitsbildung zur Ressourcenstärkung ein Thema. Allerdings sehen erst knapp ein Viertel der im Betrieb Verantwortlichen in der ab 2013 gesetzlich verpflichtenden Evaluierung ein Verbesserungspotenzial für psychische Belastungen.Mitarbeiter müssen selbst schauen 50 Prozent der Befragten sehen den Ansatzpunkt gar nicht im Betrieb. 54 Prozent vertreten nämlich die Ansicht, sie müssten damit selbst fertig werden oder suchen sich Unterstützung im privaten Umfeld. Hilfe durch einen Coach oder einen Psychotherapeuten erachten hingegen lediglich 28 Prozent der Befragten als notwendig.

In den Arbeitsmedizinern oder Hausärzten sehen nicht einmal zehn Prozent die Ansprechperson. Dass psychische Belastungen auch zum Arbeitsalltag ihrer Mitarbeitenden und Kollegen gehören, bejahen 51 Prozent der Befragten. Allerdings herrscht Unklarheit, von welcher Seite Unterstützung angefordert werden kann. Mit nur 34 Prozent wird die betriebliche Gesundheitsförderung am häufigsten genannt. Nur 28 Prozent sehen in externen Arbeitspsychologen eine Chance. Dass nur 33 Prozent in den eigenen Arbeitsmedizinern eine Hilfestellung zur Bearbeitung der Belastungen sehen, lässt auf eine bislang ungenutzte Ressource schließen.Hoher Aufklärungsbedarf Die bestehenden Angebote zur Bearbeitung psychischer Belastungen sind in den befragten Betrieben noch nicht in ausreichendem Maße bekannt, schließen die Studienautoren aus den Ergebnissen. So kennen nur zwei Fünftel die betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) und knapp jeder Dritte weiß über das erst seit Kurzem bestehende Angebot von fit2work Bescheid. Dass die Mehrheit nicht im Betrieb die Verbesserung für ihre Situation sieht, offenbart, dass es für die verstärkte Auseinandersetzung mit psychischen Belastungen in den Salzburger Betrieben verstärkten Aufklärungsbedarf gibt (Quelle: SN 29.12.2012).