Psychotherapie-Ambulanz in Salzburg

Die Universität Salzburg hat in der Getreidegasse eine neue Ambulanz für Psychotherapie eröffnet. Insgesamt zwölf PsychotherapeutInnen werden dort mit ganz unterschiedlichen Methoden arbeiten. Ziel ist es, die verschiedenen Richtungen der Psychotherapie auf ihre Wirksamkeit hin zu untersuchen.

Patientinnen und Patienten müssen deshalb vor und nach einer Therapiesitzung einen Fragebogen ausfüllen. Wer die neue Universitätsambulanz für Psychotherapie in Anspruch nimmt, muss somit etwa 15 Minuten seiner Zeit in den Dienst der Wissenschaft stellen.

PatientInnen sollen passenden Therapie-Ansatz finden

Doch nicht nur die Psychotherapieforschung soll von dieser neuen Einrichtung in der Getreidegasse profitieren. PatientInnen und Patienten sollen in der Universitätsambulanz etwa auch schneller den für sie passenden Therapie-Ansatz finden.

Desksharing im Landesdienst – Gewerkschaft mahnt

1.440 Beschäftigte sollen im neuen Dienstleistungszentrum künftig arbeiten – für sie gebe es aber nur 1.300 Büroarbeitsplätze, kritisiert die Vorsitzende des Dienstellenausschusses Amt beim Land Salzburg, Brigitte Trinker von der Fraktion christlicher Gewerkschafter (FCG).

 Bei den Kolleginnen und Kollegen in der Landesverwaltung ortet Trinker: „Ängste. Es ist eine Veränderung in der Arbeitsorganisation und verändert unsere Abläufe im Landesdienst. Hier gibt es viele Fragen: wie ist etwa die praktische Umsetzung beim Desksharing? 

Ins selbe Horn stößt Trinkers Stellvertreterin Isabella Egger von der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG). „Das Desksharing wird auf jeden Fall negative Auswirkungen auf die Arbeitsqualität und auf die Gesundheit der Mitarbeiter haben. Und das werden in Folge auch die Bürger zu spüren bekommen, denn durch das Desksharing wird alles viel länger dauern“, so Egger.

Andere Arbeitsabläufe seit COV-Pandemie

Thomas Kerschbaum, einer der beiden Projektleiter für das Dienstleistungszentrum, versucht zu beruhigen. Er verstehe einerseits die Bedenken – Tatsache sei aber, dass die Coronavirus-Pandemie auch die Arbeitsabläufe beim Land verändert habe.

Eine Erhebung im vergangenen Jahr habe gezeigt, dass selbst in der Kernzeit nie mehr als zwei Drittel der Arbeitsplätze besetzt gewesen seien. Zudem ermögliche das Land bis zu 50 Prozent Homeoffice, betont Kerschbaum.

Diskriminierungsschutz im Berufsleben wird erweitert

Wer Kinder betreuen oder Angehörige pflegen muss, ist ab heute durch das Gleichbehandlungsgesetz vor Diskriminierung im Berufsleben geschützt. Vor der Änderung mussten Betroffene nachweisen, dass die Diskriminierung mit ihrem Geschlecht zusammenhängt. Die Leiterin der Gleichbehandlungsanwaltschaft, Sandra Konstatzky, und Klagsverband-Geschäftsführerin Theresa Hammer sehen darin einen Schritt zu mehr Geschlechtergerechtigkeit.

Zuvor habe man glaubhaft machen müssen, dass es bei Diskriminierung rund um die Vereinbarkeit einen Bezug zum eigenen Geschlecht gebe, sagte Konstatzky im Gespräch mit der APA. Das habe Geschlechterrollen, etwa, dass Frauen für die Sorgearbeit zuständig seien, weiter einzementiert, so Hammer.

Mit der Änderung schütze das Gesetz nun alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Rechte mit Bezug zur Vereinbarkeit in Anspruch nehmen, vor Diskriminierung. Dabei geht es etwa um flexible Arbeitszeiten, Karenzen zur Pflege von Angehörigen und Betreuung von Kindern. Die Expertinnen sehen die Gesetzesänderung auch als Auftrag für Unternehmen, vermehrt für Vereinbarkeit zu sorgen.

Mit Blick auf Lebensrealitäten „große Verbesserung“

Gar nicht im Gesetz ausgedrückt gewesen sei bisher das Thema Pflege von Angehörigen. Nur wenn eine Verbindung zur Geschlechterrolle aufgebaut werden konnte, habe man sich darauf berufen können. „Das ist im Hinblick auf die Lebensrealität von vielen Menschen wirklich eine ganz große Verbesserung“, ist Konstatzky überzeugt.

Vom Gesetz gedeckt sei nun etwa der Fall, dass man sich aufgrund der Pflege der kranken Mutter in Teilzeit oder Karenz befindet und später den ursprünglichen Job nicht wieder erhält, nennt sie ein Beispiel. Nun sei es möglich, Schadenersatz für die Würdeverletzung und die Wiederherstellung der vorherigen Arbeitsbedingungen zu erhalten, erklärte Hammer.

Studien zur Gastro-Arbeit (OTS)

Arbeiten in der Gastronomie ist oft ungustiös. Das zeigt eine Studie des FORBA-Instituts. Diese wurde heute von der AK Wien und der Gewerkschaft VIDA präsentiert. Auch der Arbeitsklima Index der Arbeiterkammer Oberösterreich kann das belegen. Die Beschäftigten in der Gastronomie sind gestresst und unzufrieden. „“Da überrascht es nicht, dass viele ihren Job in der Gastronomie aufgeben und sich beruflich verändern wollen. Es braucht dringend bessere Arbeitsbedingungen und bessere Entlohnung““, sagt AK-Präsident Andreas Stangl.

Eine aktuelle Studie der Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt (FORBA) zeigt, dass einem die Arbeitsbedingungen in der Gastronomie vielfach den Appetit verderben. Das vermelden die AK Wien und die Gewerkschaft VIDA heute in einer Pressekonferenz. Dieser Befund lässt sich auch mit Daten aus dem Österreichischen Arbeitsklima Index der Arbeiterkammer Oberösterreich bekräftigen. Denn laut Index leidet mehr als ein Drittel der Gastronomiebeschäftigten unter ständigem Arbeitsdruck – mehr als in allen anderen Branchen. Überlange Arbeitszeiten, Dienste am Abend und an den Wochenenden und ständige Überstunden stehen auf der Tagesordnung. Oftmals in Verbindung mit schlechter Entlohnung und Missachtung von Ruhezeiten. All das führt zu hoher Unzufriedenheit und kurzer Verweildauer im Job bzw. in der Branche.

Dazu kommt: Knapp mehr als die Hälfte der Beschäftigten im Gastro-Bereich kann sich nicht oder nur schwer vorstellen, im jetzigen Job bis zur Pension durchzuhalten. Im Vergleich dazu sagen das 37 Prozent aller anderen Beschäftigten. 22 Prozent der Gastro-Mitarbeiter:innen wollen daher ihr Dienstverhältnis wechseln. Im Gegensatz zu 12 Prozent in allen anderen Branchen. „“Das sind Alarmsignale, die man ernst nehmen muss. Da darf es einen nicht wundern, wenn viele nicht mehr in der Gastronomie arbeiten wollen““, kritisiert AK-Präsident Andreas Stangl.

Man muss den Beschäftigten etwas bieten

Aufholbedarf gibt es in der Branche außerdem bei Weiterbildung und Entwicklungsmöglichkeiten. Hier liegt die Unzufriedenheit überdurchschnittlich bei 13 bzw. 14 Prozent. Etwa doppelt so hoch wie bei allen anderen Beschäftigten.

„“Wenn man motivierte Beschäftigte im Betrieb will, muss man ihnen auch etwas bieten. Nur mit fairer Entlohnung und guten Arbeitsbedingungen und einem Umfeld, in dem man sich wohl fühlt und weiterentwickeln kann, bleiben die Menschen auch gerne““, sagt der AK-Präsident.

Konkret fordert die AK Oberösterreich daher:

Bessere Entlohnung und bessere, gesunde und faire Arbeitsbedingungen in der Gastronomie und Hotellerie.
Entwicklungsmöglichkeiten und längerfristige Perspektiven für die Beschäftigten.
Rücknahme und Neugestaltung der 2018 erfolgten Gesetzesänderungen im Arbeitszeitgesetz und Arbeitsruhegesetz – insbesondere die vereinfachte Möglichkeit, im Gast-, Schank- und Beherbergungsgewerbe die tägliche Ruhezeit von elf auf acht Stunden zu verkürzen.
Keine Vermittlung des AMS in Betriebe mit systematischen Arbeitsrechtsverletzungen oder Anzeigen beim Arbeitsinspektorat.

Tourismusarbeit wird familienfreundlicher

Auch im Tourismus sind Fachkräfte dringend gesucht. Um die Arbeit in der Branche attraktiver zu machen, fördert das Staatssekretariat für Tourismus nun „innovative Konzepte zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ mit bis zu 200.000 Euro pro Projekt.

Kinderbetreuung sei „ein besonders herausforderndes und dringliches Handlungsfeld“, sagte Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (ÖVP) heute. Zwei Drittel der Teilzeitbeschäftigten in der Branche sind weiblich.

Arbeiten in Beherbergung und Gastronomie ist durch einen hohen Frauenanteil und unregelmäßige Arbeitszeiten gekennzeichnet. Vor allem abseits der Ballungszentren gebe es in Österreich im europäischen Vergleich „nur wenig Kinderbetreuungsangebote“, hielt das Tourismusstaatssekretariat fest. Die Verantwortung bleibe oft bei der Familie.

Die neue Förderung soll „Tourismusregionen und Unternehmen motivieren, innovative Konzepte zur Kinderbetreuung zu erarbeiten, und damit die Rahmenbedingungen für Mütter und Väter verbessern, eine Stelle im Tourismus anzunehmen“, sagte Kraus-Winkler. „So unterstützen wir künftig Erwerbstätige, die aufgrund fehlender Kinderbetreuungsoptionen aktuell nur einer Teilzeitbeschäftigung nachkommen können.“

Homeoffice -weiblicher Führungsstil im Kommen

Mit dem Einzug von Homeoffice, hybridem und flexiblem Arbeiten haben sich die Anforderungen an Führungskräfte geändert. Erstmals rücken Fähigkeiten in den Vordergrund, die traditionell eher Frauen zugeschrieben werden.

Ob man bei der Arbeit am Wohnzimmertisch motiviert bleibt oder nicht, hängt auch davon ab, wie sich die Führungskraft verhält. Hier zählen erstmals weibliche Kompetenzen ganz besonders, berichtet Andrea Leitner, Wissenschaftlerin am Institut für Höhere Studien in Wien. „Frauen werden als kommunikativer wahrgenommen, auch als stärker kooperativ und einfühlsam. Was man jetzt sieht, ist einfach, dass diese typischerweise weiblichen Fähigkeiten an Bedeutung gewinnen.

Erfahrungen im Homeoffice

Leitner und ihr Team haben im Rahmen eines Forschungsprojekts mit Beschäftigten von fünf österreichischen Unternehmen qualitative Interviews geführt. Es ging um Erfahrungen im Homeoffice: Da sei selbstorganisiertes, zeitlich flexibles Arbeiten gefragt. Misstrauen und zu viel Kontrolle seien oft kontraproduktiv, so Leitner. Viel wichtiger sei die soziale Kompetenz, und die bringen viele Frauen mit.

„Beim Homeoffice ist es wichtig, sehr klare Ziele vorzugeben, und diese auch nicht wie bisher durch einjährige Zielgespräche zu kontrollieren, sondern sehr viel stärker reflektierend zu arbeiten,“ beschreibt sie die neue Arbeitswelt. Es gehe darum, immer wieder neu zu schauen, wie diese Ziele auch eingehalten werden können, wie Mitarbeiterinnen nach ihren Potenzialen eingesetzt werden können.

Klischee der weiblichen Chefin

Für ein erfolgreiches „Führen aus Distanz“ seien Kompetenzen gefordert, die Vertrauen und Beziehungsarbeit fördern und weniger auf Beobachtung und Kontrolle setzen. Um regelmäßigen Kontakt zu halten, Ziele und Erwartungen zu transportieren, seien deshalb Kommunikationskompetenzen verstärkt gefordert. Außerdem braucht es vermehrte Aufmerksamkeit, um Probleme schnell zu erkennen und im Bedarfsfall einzugreifen. Insgesamt bedeute dies eine Stärkung von sogenannten „weiblichen“ Führungsstilen.

Auch wenn das Bild von der Chefin, die weniger konkurrenzorientiert, dafür sozial und kommunikativ ist, letztlich ein Klischee bleibt. Es handelt sich um Zuschreibungen, die im Bewerbungsverfahren durchaus eine Rolle spielen, so Leitner. Noch sei an Zahlen nicht wirklich sichtbar, dass Frauen in der neuen Arbeitswelt mehr Chancen haben. „Aber wir sehen hier ein ganz starkes Potenzial, dass Frauen zunehmend Chancen bekommen werden, in Führungspositionen aufzusteigen“, meint Andrea Leitner.

Psychische Belastungen in Österreich – dramatischer Anstieg

Die psychische Belastung nimmt in Österreich dramatische Formen an. Ein Viertel fühlt sich laut einer landesweiten Gesundheitsstudie schlechter als noch vor einem Jahr. Ein Fünftel bezeichnet sich als psychisch krank. Hauptleidtragende sind Kinder und Jugendliche.

Die Studie wurde im Auftrag der Wiener Städtischen Versicherung unter 1.000 Personen im Alter von 16 bis 70 Jahren durchgeführt. Die Mehrheit der durch das Gallup Institut befragten Österreicher (62 Prozent) beurteilt das eigene aktuelle mentale Befinden zwar als (sehr) gut, allerdings nahm jede bzw. jeder Vierte eine Verschlechterung des mentalen Gesundheitszustands innerhalb der vergangenen zwölf Monate wahr.

Zurückzuführen ist das primär auf diverse Belastungssituationen im Alltag – etwa gesundheitliche Probleme, Existenzängste, private und berufliche Krisen –, die andauernde CoV-Pandemie und deren Rahmenbedingungen. Vielfach zeigen sich zudem bereits konkrete Beschwerdebilder und Symptome wie getrübte Stimmung, Stress, Antriebslosigkeit oder Gereiztheit.

Besonders betroffen sind Teenager ab 15 Jahren

Zu den Hauptleidtragenden gehören auch Kinder und Jugendliche. 43 Prozent der Befragten mit Kindern bis 18 Jahre im Haushalt führen an, dass diese aktuell psychisch (sehr) belastet sind. Besonders betroffen sind Teenager im Alter von 15 bis 18 Jahren. Ein Fünftel der Eltern berichtet zudem von einer Verschlechterung des psychischen Befindens bei ihren Kindern in den vergangenen zwölf Monaten, wobei Eltern mit formal geringerer Bildung (24 Prozent) tendenziell eher eine Verschlechterung sehen.

Erfahrungswerte mit psychischen Erkrankungen wie Depression, Angststörung oder Burn-out haben rund 40 Prozent der Österreicher: Ein knappes Fünftel litt in der Vergangenheit an einer psychischen Erkrankung, 20 Prozent bezeichnen sich aktuell als psychisch krank. Der Anteil an psychisch Stabilen ist bei Männern, in der Altersgruppe 56 bis 70 Jahre, bei Personen mit höherem Bildungsniveau sowie einkommensstärkeren Bevölkerungsgruppen stärker ausgeprägt.

Mehr Singles mit psychischen Erkrankungen

Singles sind hingegen stärker betroffen: 50 Prozent der Einpersonenhaushalte verfügen über persönliche Erfahrungen mit psychischer Erkrankung. „Spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie wissen wir, welche Gruppen in der Gesellschaft am meisten in Krisenzeiten leiden. Das sind zum einen Frauen, die verstärkt Mehrfachbelastungen ausgesetzt sind, und zum anderen Kinder und Jugendliche“, so Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung, anlässlich des bevorstehenden Welttages für mentale Gesundheit am 10. Oktober.

Ein Viertel jener, die eine Verschlechterung des mentalen Gesundheitszustands innerhalb des vergangenen Jahres gemerkt haben, nimmt laut eigenen Angaben professionelle Hilfe in Anspruch. Für ein weiteres Drittel ist das zumindest in der Zukunft vorstellbar. 40 Prozent lehnen professionelle Hilfe gänzlich ab, in der Altersgruppe bis 35 Jahre sind es sogar 47 Prozent.

Die meistgenannten Gründe für diese ablehnende Haltung sind die Annahme, auch ohne professionelle Unterstützung die eigenen Probleme einigermaßen bewältigen zu können, die hohen Kosten einer privaten Therapie bzw. die geringen Kassenzuschüsse. Nur eine Minderheit von 30 Prozent zeigt sich mit dem österreichischen Gesundheitssystem im Hinblick auf die Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen zufrieden.

In memorian Christian G.Allesch 1951 – 2022

Die Salzburger PsychologInnenszene trauert um Ao.Prof.Dr. Christian Allesch. Er verstarb am 4.4.2022 in Salzburg.

Gedenkfeier

Biografisches

C.A.

Studium der Psychologie an der Universität Salzburg, 1973 Promotion zum Dr. phil. promoviert und 1985 Habilitation für das Fach Psychologie unter besonderer Berücksichtigung der psychologischen Ästhetik an der Naturwissenschaftlichen Fakultät. 1992 war er Gastprofessor für Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik und 1994/95 für die Geschichte der Psychologie an der Universität Innsbruck. Bis 2016 war er als außerordentlicher Universitätsprofessor am Fachbereich Psychologie der Universität Salzburg tätig, mitunter auch als Vorsitzender der Curricularkommission für Psychologie, und war seither im Ruhestand.
Seine Lehr- und Forschungsschwerpunkte waren Kulturpsychologie, Psychologische Ästhetik und Geschichte der Psychologie. Er übte verschiedene Tätigkeiten in der politischen Erwachsenenbildung aus und war u.a. Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Kulturpsychologie und von 2014 bis 2016 Sprecher
der Fachgruppe Geschichte der Psychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie.

Publikationen

Trauerportal

Pandemie,Kommunikation,Overflow

Das Leben in der Dauerkommunikation

So im Bilde von Vorgängen wie in Zeiten dieser Pandemie waren viele noch nie. Jede und jeder ist dauernd online, das Office reicht bei vielen bis tief ins Eigenheim. Nichts mehr versäumen, immer präsent sein, lautet die Devise. Die Face-to-Face-Kommunikation funktioniert auf jedem vernetzten Device ohnedies. Doch genügt es, sich zu sehen und reden zu können? Einen Verlust an Verbindlichkeit beklagen die einen in unserer ständigen Überkommunikation. Auf der anderen Seite werde, so eine Expertin, neuen Gruppen – gerade auch Randgruppen – die Teilnahme an wichtigen Prozessen ermöglicht.

„Shannon, schau runter“, könnte der verstorbene Medientheoretiker Friedrich Kittler dieser Tage feixen, würde er uns alle in unserer telemedialen Arbeitswelt sehen. Jede und jeder aus der Bürowelt scheint dauernd verbunden mit Teamsitzungen oder Einzelcalls, wie es so schön heißt, die freilich nicht nur einen Call, sondern ein persönliches Gespräch fingieren, tatsächlich aber immer durch verschiedene Interfaces durchgehen. Claude Shannons Grundannahme vom Zustandekommen von Kommunikation zwischen Sender und Empfänger scheint ja gegeben, die Verschlüsselung und Entschlüsselung funktioniert, wir sitzen uns bildlich gegenüber. Freilich getrennt durch viele Faktoren, die ein persönliches Gespräch erst richtig verlässlich machen.

„In gewisser Weise ist das wie der Endpunkt von dem, was in den 80er Jahren begonnen wurde“, sagt die Schriftstellerin Marlene Streeruwitz in einem Gespräch mit ORF.at, das demnächst im gesamten Umfang veröffentlicht wird, zur Lebens- und Arbeitswelt in der Pandemie. Streeruwitz hielt all ihre Erfahrungen der Pandemie in einem Roman fest („So ist die Welt geworden“, Bahoe Books) und schreibt gerade an einem neuen Buch, das im Mai fertig sein soll. „Im Grunde genommen ist es fast logisch, dass die neoliberale Zurichtung darin endet, dass wir nur mehr zweidimensional miteinander umgehen und die Öffentlichkeit selber liefern“, so Streeruwitz: „Damit haben wir auch die Privatisierung endgültig abgeschlossen, indem wir in unseren Zimmern sitzen und gleichzeitig öffentlicher Raum sind.“

„Schwierige zweidimensionale Kommunikation“

Diese Zweidimensionalität der Kommunikation via Interface-Welt beklagt auch der Kulturwissenschaftler Johannes Domsich und nennt dafür einen klaren Grund: „Wir können uns gegenseitig nicht lesen – und fangen immer wieder von vorne an.“ Das Verstehen, so Domsich, der in seinen Arbeiten ja Kunst- und Kulturwissenschaften verbindet, würde durch die Distanz untergraben. Man laufe beim Kommunizieren sprichwörtlich ins Leere.

„Viele Verbindlichkeiten in der Art der Darstellung sind reglementiert, simpler Kanon“, so Domsich, der daran erinnert, dass wir gerade durch die virtuelle Kommunikation noch stereotyper und damit ununterscheidbarer werden. Jeder, der zwei Jahre Telebüro hinter sich hat, kennt mittlerweile alle Formen von Bücherregalen, Küchen im Hintergrund oder besseren oder schlechteren Bildern, die man im Hintergrund dieser Calls sieht. Menschen wären gerne individuell, gestalteten sich aber stereotyp, so Domsich: „Damit wirken wir nicht verbindlich, weil wir austauschbar geworden sind.“

„Menschen brauchen mehrere Niveaus“

„Menschen brauchen in der Kommunikation mehrere Niveaus. Das funktioniert im Analogen sehr gut. Man sieht etwa sehr rasch die soziale Struktur. Wenn man sich über Onlinemedien begegnet, geht das verloren“, so Domsich, der auch die Aufhebung vom Nähe-Distanz-Verhältnis in der digitalen Kommunikation als Herausforderung wertet. „Was die Leute verstört, ist, dass die körperliche Aktion und Anwesenheit für sie viel wichtiger ist, als wir glauben. Die hierarchische Verbindlichkeit fällt weg. Onlinetaste gedrückt und vorbei.“ Man entschwinde in der telemedialen Konferenz leichter, weiß Domsich. Und wie Streeruwitz beklagt auch er das andauernde Verschwimmen der Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben. „Der Weg hin und retour fällt weg“, so Domsich. Und der sei im Alltag eine nicht zu unterschätzende Konstante, um sich mit der Welt zu verbinden und auch eine Grenze zwischen Beruf und Privatleben zu ziehen.

„Interessierte Gruppen“, ist sich Domsich sicher, „erwischt man virtuell auch. Aber Gruppen, die 50/50 sind, die bekommt man nicht mehrheitlich auf seine Seite.“

„Viel Kommunikation, wenig Begegnung“

„Wir haben viel Kommunikation, aber wenig Begegnung“, konstatiert auch die Psychologin und Psychotherapeutin Ulrike Schiesser, die gemeinsam mit Holm Gero Hümmler beim Springer-Verlag gerade ein Buch über die Schwierigkeiten digitaler Kommunikation, speziell mit Verschwörungsfanatikern, herausbrachte. Sie wolle aber nicht in einen Kulturpessimismus verfallen, der „immer die Vergangenheit besser dastehen“ lasse.

Kommunikation/Referenz

„Kommunikation ist nur möglich als autopoietisches System. Sie reproduziert mit Hilfe von Sprache Kommunikation aus Kommunikation und benutzt diese strukturelle Bedingung ihrer Reproduktion zugleich, um Bewusstsein als Medium in Anspruch zu nehmen. Bewusstsein ist demnach an Kommunikation beteiligt als strukturdeterminierendes System und als Medium. Das ist nur möglich, weil Bewusstsein und Kommunikation, psychische und soziale Systeme niemals fusionieren, (…) sondern völlig getrennte autopoietisch-reproduktive Systeme sind. Wie gesagt: Menschen können nicht kommunizieren.“
(Niklas Luhmann)

Für sie ist das Maß der digitalen Kommunikation entscheidend. Nicht aber wolle sie in einen Technikpessimismus miteinsteigen, so Schiesser, die daran erinnert, dass digitale Kommunikation gerade Randgruppen ermögliche, leicht wahrgenommen zu werden. „Es gibt viele, die sich jetzt verbinden können“, sagt Schiesser, die im Fall von Österreich durchaus auch einen Dezentralisierungseffekt von Kommunikation und Sitzungen wahrnimmt. Nicht mehr alles müsse sich in Wien abspielen, so die Therapeutin. „Onlinekommunikation lässt bei vielen die Hemmschwelle sinken, sich zu verbinden und auch zu öffnen“, erinnert sie. Vertiefte zwischenmenschliche Kontakte erforderten aber die direkte Begegnung. Wie Domsich verweist sie auf die notwendigen Dimensionen für eine gelungene zwischenmenschliche Begegnung, die sich einfach nicht nur im optischen Bereich von Interfaces abspielen könne.

Neue Artikulationsmöglichkeiten

Schiesser erinnert auch daran, dass das Gegenbild zum Mainstream gerade jetzt in digitalen Medien deutlich sichtbarer würde. Das „Body-Positivity“-Thema sieht sie von prominenten Profilen in sozialen Netzwerken gepusht. Kritisch sieht Schiesser die Zeit, die wir in digitalen Medien verbringen. „Bei Depressionen etwa frage ich sehr früh nach dem Zeitausmaß der Mediennutzung“, so Schiesser. Dass wir so auf die Selbstdarstellung im Digitalen fixiert seien, dürfe uns nicht wundern. „Wir sind eine schwer narzisstische Gesellschaft“, so ihr Befund. Man dürfe sich nur daran erinnern, wie oft man die eigenen Kinder fotografiere und damit in eine dauernde Mediatisierung von uns selbst einträten.

Ob weniger Verbindlichkeit durch das Übermaß an Kommunikation entsteht, will Schiesser noch nicht beantworten. „Dazu ist es zu früh“, so ihre Antwort. Man dürfe nicht vergessen, „dass wir alle im Moment sehr müde sind“, erinnert sie auch daran, dass man vor einem Jahr noch eine deutlich positivere Einstellung zur Bewältigung der Krise gehabt habe als momentan.

Buchhinweise

  • Sebastian Hofer, Wolfgang Paterno: Spazierengehen erlaubt. Eine Stimmen-Collage der Pandemie. Bahoe Books.
  • Marlene Streeruwitz: So ist die Welt geworden. Bahoe Books.
  • H. U. Gumprecht, K. L. Pfeiffer (Hg.): Materialität der Kommunikation. Suhrkamp

„Müssen neue Grenzen ziehen“

„Wir müssen auf jeden Fall Grenzen neu ziehen“, so Schiesser, die in der Krise aber unbedingt auch das Moment einer Chance sehen will. „Die Pandemie war ein heftiger Einschnitt, auch deshalb idealisieren wir natürlich das Davor“, so die Therapeutin. Dass man mittlerweile Psychotherapie auch online betreiben dürfe (was vorher ja verboten war), hält sie für einen Fortschritt. „Natürlich ziehen fast alle Klientinnen und Klienten das persönliche Gespräch vor“, so ihr Befund. Aber: Es kämen auch jene zum Zug, die sich aus verschiedensten Gründen schwertäten, in eine Praxis zu kommen.

Lange bevor es das Internet gab, konstatierte der bekannte Kulturwissenschaftler Hans Ulrich Gumbrecht eine Überforderung der Gesellschaft mit Kommunikationsprozessen. Und machte dafür eine Veränderung unserer Zeitwahrnehmung mitverantwortlich. Über weite Strecken in der frühen Neuzeit sei ein lineares Zeitgefühl mit sehr klaren Erwartungen zeitlich-kausaler Abfolgen vorherrschend gewesen. Für die Gegenwart konstatiert er eine „Entzeitlichung von Wirklichkeit“ und meint damit, dass die „Simultanität verschiedener Zeitrichtungen und verschiedener Zeitrhythmen“ an die Stelle einer Welterfahrung getreten ist, in der es zwischen Vergangenheit und Gegenwart auch eine positive Unzurückweisbarkeit von Prozessen gegeben habe.

Führungskräfte und Home-Office

Wie verbreitet ist Remote Work unter Führungskräften, und welche persönlichen Auswirkungen auf sich selbst und das von ihnen geleitete Team ergeben sich daraus? Diesen Fragen widmet sich der Management Report des Hernstein-Instituts für Management und Leadership. Befragt wurden dazu im Mai und Juni 1.676 Führungskräfte sowie Unternehmerinnen und Unternehmer, davon 616 in Österreich und 1.060 in Deutschland.

Die Mehrheit der Führungskräfte (65 Prozent) hat demnach die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten, bei 30 Prozent ist es aufgrund der Tätigkeit leicht möglich. Lediglich bei fünf Prozent der Befragten wird Homeoffice von der Organisation nicht zugelassen. Vor der Pandemie wurden 15 Prozent der Arbeitszeit remote geleistet, derzeit sind es mehr als die Hälfte. Für die Zukunft erwarten Führungskräfte, 39 Prozent ihrer Arbeitszeit in den eigenen vier Wänden zu leisten, also bei Vollzeit zwei von fünf Arbeitstagen pro Woche.

Mehr als die Hälfte denken, dass auch die Mitarbeitenden in Zukunft teilweise im Homeoffice arbeiten werden (17 Prozent stimmen voll und ganz zu, 37 Prozent eher). Knapp drei Viertel der Führungskräfte geben an, dass sich Beschäftigte dennoch freuen würden, wieder ins Büro zurückkehren zu können. 56 Prozent rechnen außerdem mit Kostenersparnissen durch Desksharing. Zwei Drittel halten Dienstreisen künftig für eine Ausnahmeerscheinung.

Hohe Akzeptanz

Mehr als die Hälfte der Befragten geben an, dass ihre Wohnsituation voll und ganz für Homeoffice geeignet ist, weitere 32 Prozent eher. Etwa ein Viertel musste Adaptierungen oder Investitionen vornehmen, um die eigenen vier Wände Homeoffice-tauglich zu machen. Wie sehen die Umstände abseits der physischen Bedingungen aus? Fast ein Drittel gibt an, dass ihr privates Umfeld sehr verständnisvoll auf berufliche Stresssituationen im Homeoffice reagiert, die Hälfte eher. Bei Inhaberinnen und Inhabern zeigt das familiäre Umfeld besonders viel Akzeptanz: 41 Prozent antworten, dass dieses sehr verständnisvoll reagiert.

Auch von Vorgesetzten sowie Kollegen und Mitarbeitenden überwiegt laut den Befragten das Verständnis für stressige Situationen aufgrund der veränderten Arbeitsbedingungen. Und das ist auch notwendig, denn drei Viertel der Führungskräfte meinen, dass sich die berufliche und private Sphären im Homeoffice vermischen. 30 Prozent sehen dies voll und ganz als gegeben, weitere 44 Prozent eher.

Unterschiede zwischen Branchen

Etwas mehr als die Hälfte erwarten, dass die Mitarbeitenden künftig verstärkt von zu Hause aus arbeiten werden. Überdurchschnittlich ist diese Einschätzung im oberen Management (63 Prozent). Homeoffice dürfte somit Teil der Regelorganisation werden, und das wirft unter anderem die Frage nach den Auswirkungen auf die Stimmung im Team auf. Die Mehrheit der Führungskräfte stimmt der Aussage „Die meisten sind im Homeoffice lockerer, und der Umgang ist entspannter“ zu. Auf einer Skala von 1 bis 4 (1 = stimme voll und ganz zu) erreicht diese einen Durchschnittswert von 2,4 und liegt somit knapp im positiven Bereich. Dagegen wird dem Statement „Die Stimmung im Team und das Teamgefüge haben (im Homeoffice) gelitten“ mit einem Mittelwert von 2,7 eher widersprochen.

Zwar sorgt Homeoffice aus Sicht der Führungskräfte insgesamt eher für eine Verbesserung der Teamarbeit. Dennoch zeigen sich zwischen den Branchen deutliche Unterschiede: Besonders positiv ist die Einschätzung von Homeoffice im IT- und Telekom-Bereich, überdurchschnittlich skeptisch hingegen im Sozial- und Gesundheitssektor.

Land Salzburg wertet Home-Office aus

Drei Monate nach Ausbruch der Coronavirus-Pandemie zieht die Salzburger Landesverwaltung Bilanz über die Produktivität der Mitarbeiter im Homeoffice. Von einem Tag auf den anderen mussten statt 230 plötzlich 1.000 Angestellte von zu Hause aus arbeiten. Das Land will die Heimarbeit tageweise auf 20 Prozent ausbauen.

Homeoffice war in der Salzburger Landesverwaltung vor der Krise nicht wirklich ein Thema. In den vergangenen drei Monaten hat man aber hunderte Teleworking-Arbeitsplätze eingerichtet und ist jetzt dabei, zumindest einen Teil davon in den Regelbetrieb überzuführen – auf Basis der Erfahrungen in den bisherigen Coronavirus-Monaten. „Es muss der Mitarbeiter zu den Homeoffice-Rahmenbedingungen passen und auch sein Themengebiet. Jede Arbeit kann nicht von zu Hause aus erledigt werden und jeder Mitarbeiter, jede Mitarbeiterin ist auch nicht für diese Arbeitsweise geeignet“, sagt der für das Personal zuständige Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP).

Land will Homeoffice auf 20 Prozent anheben

Beim Land weiß man inzwischen recht genau, in welchen Abteilungen Homeoffice Sinn macht und wo es weniger angebracht ist. Leicht umzusetzen sei Homeoffice laut Schwaiger in Bereichen der Wohnbauförderung, bei generellen Förderangelegenheiten, beim Erstellen von Bescheiden und Gutachten. Nicht umsetzbar ist die Heimarbeit hingegen in den Bezirksverwaltungsbehörden. Hier müsse wegen des Parteienverkehrs eine hohe Anzahl an Mitarbeitern für den Kundenkontakt anwesend sein.

Elf Prozent der Arbeitsplätze waren beim Land vor der Pandemie als zumindest zeitweise Teleworking-Arbeitsplätze ausgestattet. Das soll nach der Krise deutlich mehr werden, das Land will auf 20 Prozent kommen. Die Mitarbeiter sollen dann tageweise von zu Hause aus arbeiten, tageweise im Büro sein.

„Output hängt vom Charakter ab, nicht von Abteilung“

Wer für Homeoffice geeignet ist, das sei primär vom betroffenen Menschen abhängig, ist man beim Land Salzburg inzwischen überzeugt – und weniger vom Umfeld, sprich von Kindern und Familie. Eine Erkenntnis hat man beim Land Salzburg in den vergangenen Wochen und Monaten übrigens noch gewonnen: Telearbeit ist tendenziell weiblich und Teilzeit, der Arbeitsplatz im Amt ist tendenziell männlich und Vollzeit.

Nachtschichten und Depressivität – Studie

Nächtliches Arbeiten kann unsere Gesundheit vielfach beeinträchtigen. Experte Dr. Andreas Hagemann erklärt, wie sich Schichtarbeit auf das Depressions-Risiko auswirken kann.

In Deutschland arbeiten rund 14 Prozent der Erwerbstätigen gelegentlich nachts. Ganze 15 Prozent in Wechselschichten, die sich aus Früh- und Spätschicht oder Früh-, Spät- und Nachtschicht zusammensetzten. Dies geht aus einem Artikel des Ärtzeblattes hervor.

Studien belegen außerdem, dass Schichtarbeit das Risiko für eine Vielzahl von Erkrankungen erhöht. So können durch die enorme physische und psychische Belastung koronare Herzkrankheiten, Diabetes mellitus, das metabolische Syndrom oder auch Krebserkrankungen begünstigt werden. Bislang weniger erforscht ist hier der Aspekt der psychischen Erkrankungen. Experten gehen jedoch davon aus, dass häufige Nachtarbeit auch das Risiko für eine Depressionserkrankung erhöht. „Wissenschaftlich wurde dies bis heute zwar nicht eindeutig nachgewiesen, aber verschiedene Untersuchungen weisen darauf hin“, erklärt Dr. Andreas Hagemann, Ärztlicher Direktor der Röher Parkklinik in Eschweiler bei Aachen.

Warum nächtliches Arbeiten sich so negativ auf unsere Gesundheit auswirkt, liegt für den Mediziner auf der Hand. „Nachtschichten verschieben den biologischen Rhythmus.“ Der natürliche Tag-Nacht-Rhythmus ist bei Betroffenen gestört. „Dadurch werden sie in der Regel physisch und psychisch erheblich beansprucht – etwa wie bei Flügen durch verschiedene Zeitzonen“, erklärt der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. „Zudem ist es für Nachtarbeiter deutlich schwieriger bis unmöglich, sich ein soziales Netz außerhalb der Arbeit aufzubauen. Habe ich frei, müssen andere arbeiten – und anders herum.“

Problematisch ist auch, dass der Körper auf natürliche Weise dem Hell-Dunkel-Rhythmus eines 24-Stunden-Tages angepasst ist und Nachtarbeiter daher tagsüber weniger oder meist nur qualitativ unzureichend schlafen. Grund dafür ist die heruntergefahrene Melatonin-Produktion. „Morgens wird dieses für die Reglung unseres Schlaf-Wachzyklus zuständige körpereigene Hormon schlicht und einfach nicht in ausreichendem Maß ausgeschüttet“, berichtet Dr. Hagemann.

Quelle

Top Personal – Kündigungsgründe

Es ist erstaunlich, wie oft Geschäftsführer sich darüber beklagen, dass ihre besten Angestellten das Unternehmen verlassen. Und die Klagen sind gerechtfertigt — es gibt kaum etwas, das so teuer und störend ist wie die Kündigung eines guten Arbeitnehmers.

Geschäftsführer neigen dazu, alles und jeden für diesen Zustand zur Verantwortung zu ziehen, ohne den Kern der Sache zu erkennen: die Leute verlassen nicht ihren Beruf; sie verlassen die Geschäftsführer.

Das Traurige daran ist, dass dieses Problem ganz einfach umgangen werden kann. Die Geschäftsführer brauchen nur eine neue Einstellung und müssen sich mehr bemühen.

Zuerst ist es wichtig, zu verstehen, welche neun Dinge Geschäftsführer tun, die gute Arbeitnehmer dazu veranlasst, zu kündigen:   Weiterlesen „Top Personal – Kündigungsgründe“

Anerkennung im Betrieb – Interview Prof. Siegrist

siegrist1siegrist2siegrist3 SN 22.9.19

Gesunder Start ins Arbeitsleben

Lehre, erster Job, neu im Betrieb – zahlreiche junge Menschen starten im Herbst ins Arbeitsleben. Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen sind für sie besonders wichtig. Die aktuelle Ausgabe des Magazins Gesunde Arbeit befasst sich daher schwerpunktmäßig mit dem Schutz jugendlicher ArbeitnehmerInnen und Lehrlinge.

Junge Menschen müssen vor wirtschaftlicher Ausbeutung und vor Arbeiten geschützt werden, die ihrer Sicherheit, Gesundheit oder Entwicklung schaden. Der Gesetzgeber hat daher besondere Schutzvorschriften für jugendliche ArbeitnehmerInnen erlassen. Das Kinder- und Jugendlichen-Beschäftigungsgesetz enthält zum Beispiel Regelungen zu Mindestalter, Beschäftigungsverboten, Arbeits- und Ruhezeiten sowie Bestimmungen zum Arbeiten mit gefährlichen Arbeitsstoffen. Diese für ArbeitnehmerInnen zwischen 15 und 18 geltenden Vorschriften sind von den Betrieben verpflichtend einzuhalten. Ziel ist es, die Jugendlichen vor Arbeitsunfällen zu schützen und sie auf die Unfall- und Verletzungsgefahren aufmerksam zu machen.

Magazin

Arbeitsmarkt – mehr Ältere ohne Job

Die Arbeitslosigkeit in Österreich war auch im Mai wieder rückläufig: Arbeitslose und Schulungsteilnehmer zusammengenommen sank sie um 4,6 Prozent zum Vorjahr. In der Altersgruppe der Über-50-Jährigen hingegen ist die Arbeitslosigkeit gestiegen. Insgesamt lag die Arbeitslosenquote bei 6,8 Prozent (nach nationaler Berechnung), ein Rückgang um 0,3 Prozentpunkte zum Mai 2018.

Per Ende Mai 343.137 waren Personen ohne Job, nämlich die gemeldeten 278.948 Arbeitslosen und die 64.189 Schulungsteilnehmer. Eingeteilt nach Altersgruppen war der stärkste Rückgang bei den Jugendlichen unter 25 Jahren zu verzeichnen, hier ging die Arbeitslosigkeit um 8,7 Prozent zurück. Bei den 25 bis 49-Jährigen sank die Arbeitslosigkeit um 6,0 Prozent, bei den Über-50-Jährigen stieg sie um 1,0 Prozent. Betrachtet man nur die Arbeitslosen ohne Schulungen, so stieg die Arbeitslosenzahl bei den Älteren sogar um 1,5 Prozent.   Weiterlesen „Arbeitsmarkt – mehr Ältere ohne Job“

Arbeitsplatzevaluierung mit EVALOG

In Österreich arbeiten ca. 720.00 Menschen in Kleinstbetrieben bis zu 9 Beschäftigten.

Die AUVA hat aktuell ein neues Evaluierungstool für ebendiese Kleinstbetriebe herausgebracht – EVALOG.

Hintergrund

Um den gesetzlichen Anforderungen zur Umsetzung des ASchG zu entsprechen, besteht  insbesondere für Kleinstbetriebe (bzw. auch für Einzelarbeitsplätze in größeren Organisationen, die sich nicht anderen, übergeordneten Tätigkeitsgruppen zuordnen lassen) ein hoher Bedarf für …

  1. ein niedrigschwelliges und anwendungsfreundliches (aber wissenschaftlich fundiertes) Verfahrens zur Evaluierung psychischer Belastungen,
  2. welches im Rahmen eines vertrauensvollen Face-To-Face Dialogs
  3. unter Zuhilfenahme eines kompakten und praktisch handhabbaren Leitfadens (Wegweiser)
  4. von verantwortungsbewussten betrieblichen Verantwortungsträgern

zum Einsatz gebracht werden kann.

Quasi als reduzierter KFZA-Fragebogen gemäß Unternehmermodell. In Summe ist aber dennoch keine fachliche kss-Situation gegeben („keep it simple and stupid“), da schon rein das zugehörige Manual 89 Seiten umfasst und erheblicher Lektüre bedarf.

Nach genauer Hinsicht und ersten Praxistests dürfte wohl eine Art fundiertes Laieninstrument vorliegen, das in einen angemessenen arbeitspsychologischen Rahmen/Support eingebettet werden sollte.

Wir beraten Sie gerne!

Gehalts-„Poker“ mit dem Chef – aber wie?

Mehr Gehalt zu fordern ist vielen Beschäftigten unangenehm. Experten raten Arbeitnehmern dazu, einmal pro Jahr das Gespräch mit dem Vorgesetzten zu suchen.

Als Coach hat C. K. schon viele Anekdoten zu Gehaltsverhandlungen gehört. In einem Fall kam aber auch sie lange nicht aus dem Staunen heraus: Vor 22 Jahren habe er mit seinem Chef das letzte Mal über Geld gesprochen, erzählte ihr ein Klient. Und „er war auch nicht über die Maßen unzufrieden, weil er jedes Jahr eine kleine automatische Gehaltsanpassung bekommen hatte“, erklärt die Expertin aus München.   Weiterlesen „Gehalts-„Poker“ mit dem Chef – aber wie?“

Sehr geehrte Damen und Herren,

unsere 21. Österreichische Gesundheitsförderungskonferenz mit dem Titel

„Lebensqualität der Zukunft gestalten – wie werden wir 2030 lernen, arbeiten, essen, kommunizieren, …?“

findet in Kooperation mit dem Tiroler Gesundheitsfonds am Donnerstag, 06. Juni 2019
im Congress Innsbruck in Innsbruck statt.

Am Mittwoch, 05. Juni 2019 lädt der Tiroler Gesundheitsfonds ab 19:00 Uhr zum Empfang.

Für Fragen und Informationen steht Ihnen Petra Gajar gerne zur Verfügung:

petra.gajar@goeg.at, Tel: 01/895 04 00-712

Bitte reservieren Sie sich diesen Termin!

Mit herzlichen Grüßen

Dr. Klaus Ropin

Leiter des Fonds Gesundes Österreich

Salzburger Aktionstage Psychische Gesundheit

PROGRAMM SALZBURGER AKTIONSTAGE  2018

13.9. – 8.11.2018

Hier finden Sie Wissenswertes und interessante Denkanstöße zur psychischen Gesundheit sowie Hinweise zu verschiedenen Angeboten – Vorträge, Projekte, Aktivitäten etc.

Studie: Erfolg – Führungskräfte – Selbstzweifel

Es gibt noch keine gesicherten Zahlen, doch Mirjam Zanchetta hält es für realistisch, „dass bis zu 70 Prozent der Berufstätigen schon einmal darunter gelitten haben“. Seit fünf Jahren forscht die Psychologin von der Universität Salzburg zum so genannten „Hochstapler-Phänomen“.

Hochstapler sind Leute, die vorgeben, mehr zu sein als sie real sind. Vom „Hochstapler-Phänomen“ spricht die Psychologie, wenn sich jemand für einen Hochstapler hält, obwohl er keiner ist.

Mirjam Zanchetta ist Universitätsassistentin an der Abteilung für Wirtschafts- und Organisationspsychologie der Universität Salzburg. Sie präzisiert: „Die Betroffenen liefern sehr gute Leistungen und werden auch von anderen für fähig gehalten. Innerlich sind sie aber davon überzeugt, dass sie nichts können.“   Weiterlesen „Studie: Erfolg – Führungskräfte – Selbstzweifel“

BGF-Newsletter 3/2017

Der BGF-Newsletter Nr. 3/2017 ist erschienen.
– NÖGKK: Spagat „Gesundes Führen“
– Ein Gläschen in Ehren kann Keiner verwehren – auch im Job?!
– Zwei neue Angebote mit gesicherten Informationen zu Gesundheitsfragen
– Vom gesunden und werteorientierten Führungsverhalten zu gesunden und motivierten Mitarbeiter/innen
– Maßnahmenangebote der Wiener Gebietskrankenkasse
– IT-Spezialist conova investiert in Gesundheit seiner Mitarbeiter/innen
– Faire Gesundheitschancen im Betrieb: Alle Mitarbeiter/innen erreichen?!
– Wiedereingliederungsteilzeit ab 1.7.2017
– »früh erkennen«: Das Österreichische Brustkrebs-Früherkennungsprogramm stellt sich vor
– Veranstaltungen

Download